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Kirchgeld für eine
lebendige Gemeinde

Mitglieder helfen durch freiwilligen Beitrag

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Nächste Woche erreichen Briefe der evangelischen Kirchengemeinde 5500 Haushalte in allen Pfarrbezirken. Das kündigte Pfarrer Stefan Thünemann an.

Als wohl eine der letzten Gemeinden im Kirchenkreis wendet sich jetzt auch Rahden mit der Bitte um »Freiwilliges Kirchgeld« an die Mitglieder. »Die Kirchensteuern reichen nicht mehr aus, das Gemeindeleben zu finanzieren«, brachte es Pfarrerin Micaela Strunk-Rohrbeck auf den Punkt. Deshalb lädt die Kirche die Bevölkerung ein, die Zukunft aktiv mitzugestalten und die Gemeinde zu erhalten. »Kirche vor Ort« heißt die Aktion und dahinter steckt das Ziel, tatsächlich weiter vor Ort zu wirken.
Deshalb sind die Spenden auch nach Pfarrbezirken gegliedert und es liegen der Informationsschrift vier Spendenformulare bei. Die Pfarrerin ging noch einmal darauf ein, wie lebendig gerade das Leben in der Kirchengemeinde sei und nannte Beispiele wie Gottesdienste in sechs Predigtstätten, erwähnte die Gemeindehäuser in den Außenortschaften, wies auf die Kinder, Jugend und Seniorenarbeit hin. Mit der Kirchensteuer werde das finanzielle Fundament gelegt, doch es reiche nicht mehr aus, bedauerte Strunk-Rohrbeck.
Energiekosten, Reparaturen und laufende Unterhaltungskosten schlügen immer deutlicher zu Buche und das trotz all des ehrenamtlichen Engagements, das eine der wichtigsten Säulen für die Gemeinde darstelle und in Rahden sehr groß sei. Die Kirche hofft, dass diejenigen, die schon durch die Kirchensteuer einen großen Beitrag leisten, mit dem Freiwilligen Kirchgeld die Gemeindearbeit oder ein Projekt speziell in ihrem Pfarrbezirk fördern möchten. Menschen, die nicht kirchensteuerpflichtig seien, hätten eine gute Möglichkeit, die Arbeit zu unterstützen. »Spenden können einmalig erfolgen oder durch Dauerzuwendungen.
Dass die Situation tatsächlich angespannt ist, verschwieg Kirchmeister Manfred Bollhorst nicht. Wenn sich die finanzielle Lage nicht verbessere, dann stünden vielleicht ein Gemeindehaus und ein Kindergarten zur Disposition, machte er den Ernst der Lage klar.
Alle Pfarrer, die dieses Modell gestern vorstellten, wiesen ausdrücklich darauf hin, dass die Kirchengemeinde Rechenschaft über den Verbleib der Spenden ablegen werde.
»Transparenz ist oberstes Gebot«, betonten Körling Lansky und Werner Milstein. Auch könne das Geld nur den Wünschen des Spenders entsprechend verwendet werden. Jetzt hofft die Kirchengemeinde auf die Hilfe der Mitglieder und ihre positive Einstellung zum Freiwilligen Kirchgeld.

Artikel vom 20.10.2006