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Der Terminplan ist voll

Renn-Rentner Schumacher spielt auch Weihnachtsmann

Sao Paulo (dpa). Und »tschö«: Direkt nach dem Saisonfinale von Sao Paulo verabschiedete sich der Formel-1-müde Michael Schumacher in die verdiente Rennrente.

Doch von Ruhestand kann für den Rekordchampion keine Rede sein. Schon am nächsten Wochenende hat der Mega-Star bei den traditionellen »Ferrari Days« in Monza seinen nächsten Auftritt. Möglicherweise setzt sich Schumacher dann sogar nochmals ins Cockpit seines roten F1 248, um sich von seinen italienischen Fans standesgemäß zu verabschieden.
Auch danach geht es für den PS-Pensionär noch bis zum Jahresende im alten Rhythmus weiter: Nur die üblichen Testfahrten fallen flach. Im November hat die Werbe-Ikone einige PR-Verpflichtungen zu erfüllen. Erst Mitte Dezember ist für Schumacher nach den Feiern am Fließband Dienstschluss: Am 8. Dezember findet in Monte Carlo die Preisverleihung des Internationalen Automobil-Verbandes FIA statt, einen Tag später in Maranello die Ferrari-Weihnachtsfeier. Auf den letzten Termin freut er sich besonders: Schumacher tritt bei der Kinderweihnachtsfeier der Scuderia auf.
Es wird also noch einige Monate dauern, bis Schumacher nach 16 Jahren Hochleistungssport mit ständigen Höchstleistungen seinen nach eigenen Angaben »leeren Akku« wieder aufladen kann. Physisch und psychisch fehlen dem inzwischen 37 Jahre alten Kerpener nach eigener Aussage inzwischen die Kraft und Energie, um in der Tretmühle Formel 1 seinen eigenen maximalen Ansprüchen nach Siegen und Titeln weiter gerecht werden zu können.
Wie es im neuen Jahr weiter geht, ist völlig offen. »Ich hoffe, dass ihr mir verzeiht, dass ich dafür noch etwas Zeit brauche«, bat Schumacher in Sao Paulo um Geduld. Er genießt es, nach seinem Karriereende erstmals seit langem ohne Druck leben und entscheiden zu können. Dass seine berufliche Zukunft bei Ferrari liegt, ist klar. Nur in welcher Funktion Schumacher für die italienische Nobelmarke tätig sein wird, ist offen.

Artikel vom 23.10.2006