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Intelligentes Fass mit Mikro-Chip

Modernste Technik in SULO-Behältern garantiert Rückverfolgbarkeit

Der RFID-Funkchip.
Von Peter Schelberg
Herford (WB). Auf der Autobahn ist ein mit Fässern beladener Gefahrgut-Lkw verunglückt. Polizei und Feuerwehr müssen schnell herausfinden, womit die Behälter gefüllt sind. Eine neue EU-Richtlinie verlangt bei Lebensmittelverpackungen künftig eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Zwei Beispiele aus der Praxis, bei denen das neue »intelligente« SULO-Fass aus Herford helfen kann.
Das 216-Liter-Fass aus Stahlblech ist ein »Verpackungs-Klassiker«, der seit Jahrzehnten vor allem in der chemischen und Mineralölindustrie, aber auch für Lebensmittel verwendet wird. Beim Emballagenhersteller SULO werden diese Sickenfalzfässer im Fünf-Sekunden-Takt gefertigt. Gestern wurde die neue Systemlösung »Listopac« vorgestellt, bei der auf einem so genannten RFID-Mikrochip Identifikationsnummer und Eigenschaften des jeweiligen Fasses elektronisch gespeichert werden - wichtige Informationen für Befüllung, Lagerumschlag und Logistik.
Dieser Datenträger (»Tag«) wird in einem geschützten »Chipnest« im Fassdeckel aufgeklebt und versiegelt: »Er kann bei Bedarf über Lesegeräte per Funk abgefragt oder mit neuen Informationen geladen werden«, erläuterte Projektmanager Wolfram Kneist. Ein weiterer RFID-Chip wird in der Siegelkappe des Behälters montiert: Er verrät dem Anwender, welches Füllgut im Fass ist.
Vor dem Erfolg mussten die Herforder Spezialisten diverse Probleme lösen: So darf es bei der Datenübertragung, für die ein elektromagnetisches Feld aufgebaut wird, nicht zu einer Funkenbildung kommen - schließlich sollen die Fässer auch in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden können, beispielsweise im Bergbau. Zudem reflektiert die Metalloberfläche der Stahlfässer Funkwellen sehr stark.

Artikel vom 19.10.2006