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Wettspiele vor der
laufenden TV-Kamera

Bielefelder Schüler-Quintett beim »Tigerenten-Club«

Von Sabine Schulze
Bielefeld (sas). Zum Tigerenten-Club wollte Carolin Grumbach schon immer. Und als sie im vergangenen Winter in ihrer Klasse, der damaligen 5 d des Friedrich-von-Bodelschwingh-Gymnasiums, Mitstreiter fand, gab es kein Halten mehr.

Im Februar drehte das Quintett ein Bewerbungsvideo, kurz vor den Sommerferien kam dann tatsächlich die Einladung, und am 9. August ging es gen Süden nach Göppingen zur Aufzeichnung der Fernsehsendung. Am kommenden Samstag ist es endlich so weit: Dann wird der Tigerenten-Club mit Carolin & Co. im Fernsehen ausgestrahlt.
Kaum hatte die Schule nach den Sommerferien wieder angefangen, reisten Carolin, Helen Schüler, Cara Senneka, Leó Cadoux und Jonas Eilers, allesamt elf Jahre alt, mit je einem Elternteil ins Schwäbische. »Wir sind nach dem ersten Schultag losgefahren und erst um 23 Uhr in unserer Jugendherberge angekommen«, erzählen die Kinder. Das Schlimmste: »Dann mussten auch noch die Betten bezogen werden.«
Am nächsten Morgen holte dann ein Bus des Südwestrundfunks Kinder und Eltern ab, der Nachwuchs wurde ins Frosch-Dress gesteckt und mit Mikrophonen verkabelt. Vormittags, bei den Proben, durften die Großen noch dabei sein, am Nachmittag, als es ernst wurde, traf sie der Bannstrahl des Regisseurs. Denn dann kam junges Publikum ins Studio. »Fast bis halb acht hat dann alles gedauert«, erzählt Jonas. Neun Stunden haben er und die anderen im Studio agiert - und auf ihren Einsatz gewartet.
Das war anstrengend und auch ein wenig desillusionierend: Denn wenn eine Szene (rutschen und zugleich in die Kamera winken!) oder eines der Experimente, die Motto der Sendung waren, nicht so richtig klappte, wurde eben wiederholt - wie der Versuch mit der Milch und dem Essig. Zwanzigmal, schätzt Leó, wurde er auf den Weg gebracht, bis alles saß. Und jedes Mal musste das junge Publikum auf Zeichen der Regie erneut begeistert klatschen.
Erstaunt war das Quintett aus Bielefeld auch, dass die Teilnehmer im Studio die Einspielfilme der Sendung nicht verfolgen können. Die werden die Elfjährigen auch erst am Samstag sehen. Aber natürlich wollen sie dann vor allem ihren Auftritt genießen. In vier Wettspielen mussten die Sechstklässler gegen ein Team aus der Nähe von Stuttgart antreten. »Wir haben zum Beispiel 'Tabu' gespielt«, erzählt Cara. Vater, Gehirn oder Kartoffelsalat galt es zu umschreiben. Und beim Kistenstapeln musste sich Jonas in luftige Höhe begeben.
Die Entscheidung aber brachte das Rodeoreiten auf der wilden Tigerente. Eine Sekunde länger hätte Helen sich halten müssen... »Aber die Ente war bei uns auch viel eher richtig wild«, meint Carolin. Wie auch immer: Die Teilnahme an der Sendung hat den Elfjährigen, die zweite Sieger wurden, einen Riesen-Spaß gemacht. Und Carolin und Leó überlegen, in die Fußstapfen der Moderatoren Pamela und Malte zu treten und auch eine Fernsehkarriere zu starten - wenn Caro nicht doch Lehrerin wird.
Die Frühaufsteher können am Samstag im Ersten Programm schon um 6.30 Uhr sehen, wie sich die Bielefelder geschlagen haben. Alle anderen - so auch Carolin und ihre Freunde - versammeln sich nachmitags um 15 Uhr vor dem Fernsehgerät und schauen sich die Ausstrahlung im Kika (Kinderkanal) an.

Artikel vom 19.10.2006