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Herkules hat seinen Kopf verloren

Wahrzeichen Kassels wird in den kommenden fünf Jahren restauriert


Kassel (dpa). Das Kasseler Wahrzeichen »Herkules« hat gestern seinen Kopf verloren. Denkmalschützer trennten das 1,55 Meter hohe Haupt der Statue ab, um den aus Kupferblech gefertigten Halbgott restaurieren zu können. Die symbolische letzte Schraube hatte zuvor im schneidenden Wind und unter den Augen zahlreicher Schaulustiger Wissenschaftsminister Udo Corts gelöst.
Erst zum zweiten Mal in seiner fast 300-jährigen Geschichte musste der Kopf der gut acht Meter hohen Statue zur Sanierung entfernt werden. Der Schritt ist notwendig, weil die Restauratoren sonst nicht in das Innere der aus mehreren Millimeter dicken Blech bestehenden Figur kommen. Zwei beim Bau gelassene Öffnungen unter den Achseln des Drei-Tonnen-Kolosses seien zu klein. Erst Ende nächsten Jahres soll der Kopf wieder aufgesetzt werden.
Die Entfernung des Kopfes ist Teil einer groß angelegten Sanierung der Statue, die erst in fünf Jahren abgeschlossen sein soll. Dazu bleibt der Herkules noch bis 2008 eingerüstet. Dann ist das Oktogon, der achteckige Sockel, an der Reihe. Die Sanierung wird fast 21 Millionen Euro kosten.
Touristen werden die Arbeiten vom Frühjahr an von einem 38 Meter hohen Besucherturm beobachten können. Dann können sie dem eingerüsteten Halbgott direkt in die Augen sehen.

Artikel vom 19.10.2006