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Skandal um
Gerichts-Chef

Kinderpornos geguckt


Marburg/Kassel (dpa). Skandal am Kasseler Verwaltungsgericht: Wegen sehr vieler kinderpornografischer Bilder auf seinem Privat-Computer laufen Ermittlungen gegen den Präsidenten des Hauses.
Die Staatsanwaltschaft Marburg bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht der »Wetzlarer Neuen Zeitung«. Der promovierte Jurist (54) ist nach Auskunft des hessischen Justizministeriums derzeit »dienstunfähig erkrankt«.
Die von der Zeitung genannte Zahl von 1000 heruntergeladenen Porno-Dateien wollte die Marburger Justizsprecherin Annemarie Wied nicht bestätigen. Es sei noch Gegenstand der Ermittlungen, ob alle vorgefundenen Bilder einen Straftatbestand erfüllen. Der Beschuldigte sei bereits vernommen worden und habe sich auch zum Vorwurf geäußert. In welcher Form, wollte Wied nicht sagen.
Hinweise auf den in Marburg lebenden Richter seien aus einem anderen Ermittlungsverfahren gekommen, das die Staatsanwaltschaft Cottbus (Brandenburg) führt. Hessens Justizminister hat die Suspendierung des Präsidenten beantragt. Abhängig vom Strafverfahren werde sich ein Disziplinarverfahren anschließen.

Artikel vom 19.10.2006