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Menschen in
unserer Stadt
Sophia Halser
Freiwillige im ökologischen Jahr

»Das hier ist ein Volltreffer und noch viel schöner, als ich vorher gedacht habe«, sagt Sophia Halser. Was die 21-Jährige als »Volltreffer« bezeichnet, ist ihr Arbeitsplatz in der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld - mitten im Senner Naturreservat Rieselfelder Windel. Seit dem 1. August ist sie dort und leistet ein so genanntes Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ab.
Nicht aus »Berufung« hatte sich Sophia Halser für diese Tätigkeit zwischen Biologen, Kindergruppen und Naturschutz interessiert. Die gebürtige Münchnerin, die auf der Waldorfschule in Paderborn ihren Realschulabschluss gemacht hat und inzwischen in Bielefeld lebt, wollte vielmehr nur eine regelmäßige Beschäftigung haben.
Die könne ihr vielleicht die nötigen Pluspunkte bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz verschaffen und sich außerdem in ihrem Lebenslauf gut machen, hofft die 21-Jährige. Denn eigentlich möchte sie Tierpflegerin werden oder eine Gartenbauausbildung machen.
Eine Schulfreundin, die ein FÖJ abgeleistet hatte, habe sie auf diese Idee gebracht. »Obwohl ich erst nicht davon überzeugt war, dass dies das Richtig für mich sein könnte, suchte ich im Internet und stieß auf die Biostation«, schildert Sophia Halser. Nach zweieinhalb Monaten Mitarbeit fällt ihr Urteil völlig anders aus: »Ich finde es super!«
Das allerschönste ist, dass sie viel draußen in der Natur sein kann, die Arbeit ausgesprochen abwechslungsreich ist und sie vieles auch selbstständig vorbereiten kann. So begleitet sie die Biologen und zählt in den Rieselfeldern Tiere. Auch das Programm für Kindergruppen, die in die Biologische Station kommen, bereitet Sophia mit vor und darf einige Punkte davon auch übernehmen.
»Ich gebe bei Rundgängen beispielsweise Erklärungen zum Schilf, habe mit meiner FÖJ-Kollegin für Kindergruppen in den Herbstferien einen Fragenkatalog über die Lieblingsplätze von Tieren zusammengestellt, filze mit den kleinen Besuchern und mache mit ihnen Spiele«, erzählt Sophia Halser aus ihrem Alltag.
Die Entscheidung für das FÖJ-Jahr hat sie noch keine Minute bereut. Was ihr jetzt noch zum Glück fehlt, wäre der heiß gewünschte Ausbildungsplatz. Annemargret Ohlig

Artikel vom 19.10.2006