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»Blähungen« waren ein Baby


Madrid (dpa). In der Notaufnahme einer Klinik hat eine Frau in Alcalá de Henares in Mittelspanien erfahren, dass sie nicht unter Blähungen litt, sondern hochschwanger war. Als ihr Mann sie in die Klinik brachte, stellten die Mediziner zu ihrer Überraschung fest, dass die Geburt unmittelbar bevorstand. Die 43-jährige Griselda N. war von den Ärzten bis dahin irrtümlich wegen vorzeitiger Menopause, Allergien oder Blähungen behandelt worden.

Die Schwangerschaft hatten die Mediziner monatelang übersehen. Wenige Stunden nach ihrer Ankunft im Krankenhaus brachte die Chilenin nach spanischen Medienberichten ein Mädchen zur Welt.
»Mein Bauch war nicht dicker geworden«, sagte die etwas füllige Frau und junge Mutter. »Ich habe während der ganzen Zeit auch kein Strampeln verspürt, wahrscheinlich wegen der vielen Medikamente, die die Ärzte mir verschrieben hatten.« Mehrere dieser Medikamente hätte eine Schwangere nicht einnehmen dürfen.
»Daher haben wir Anzeige gegen die Ärzte erstattet«, sagte die Mutter. »Bisher geht aber alles gut. Bei unserem kleinen Mädchen wurden keine gesundheitlichen Schäden festgestellt.« Sie habe mit ihrer Tochter auch die Hausärztin aufgesucht, die eine falsche Diagnose erstellt habe. »Ich habe ihr gesagt: Die Blähungen, die Sie mir attestiert haben, halte ich hier auf dem Arm.«

Artikel vom 19.10.2006