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Plasma-Spende kann Leben retten

Info-Aktion im Plasma-Center am Niederwall - 200 000 Liter fehlen


Bielefeld (WB/mzh). »Ohne Plasma-Spender stünde ich jetzt nicht hier!« Michael Meichsner ist einer von mindestens 100 000 Patienten, die an einer erworbenen Immunschwäche leiden. Der 65-Jährige aus Wunstorf, der an einem Antikörpermangelsyndrom leidet, bat gestern im Bielefelder »Plasma-Center ZLB Behring« am Niederwall darum, dass mehr Bürger die Leben sichernden Bluteiweiße (Globuline) spenden.
Jedes Jahr fehlen 200 000 Liter Plasma, sagte ZLB-Geschäftsführer William Unway. Und das, obwohl jeder gesunde Mensch (18 bis 65 Jahre alt) 39-mal im Jahr spenden könnte, denn im Unterschied zur Blutspende erhält sein Körper die meisten Bestandteile seines Blutes im Verlauf der etwa einstündigen Prozedur zurück.
»Immunschwache Kinder sind unser Hauptproblem«, erklärte André Sarrasani, der auch mit Clowns Kinder am Krankenbett aufheitert. »In unseren Zirkus-Shows weisen wir auf das Problem hin«, sagte der Schirmherr der »Deutschen Selbsthilfe Angeborene Immundefekte« (DSAI), der selbst ebenfalls Plasma spendet.
Der Arzt Dr. Jens Kittner (Hannover) hofft, dass seine Standeskollegen mehr über Immundefekte lernen, »denn die rechtzeitige Diagnose kann Leben retten.«
Vier von knapp 2000 aktiven Bielefelder Spendern waren gestern ins Plasma-Center gekommen, darunter Heidemarie Starke, die seit vier Jahren regelmäßig spendet. Die von Kirsten Scheibel geleitete Einrichtung am Niederwall beschäftigt vier Ärzte und 20 Mitarbeiter, die meisten sind Krankenschwestern. 600 Plasma-Spenden werden hier durchgeführt - 1200 könnten es sein.

Artikel vom 19.10.2006