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Blick geht nach oben

Handball-Oberliga: TSG will Trendwende erzwingen


Bielefeld (WB/jm). Nach zwei freien Wochenenden möchte die TSG Altenhagen-Heepen in der Handball-Oberliga mit frischem Mut und Elan zum Halali blasen. »Wir gehören da einfach nicht hin, wo wir derzeit stehen,« mag sich Jörg Harke mit 4:6 Punkten und Platz neun nicht anfreunden. Der TSG-Trainer hofft, dass seine Jäger am Sonntag (17.30 Uhr, Heepen) gegen den HCE Bad Oeynhausen Frust ablassen und sich mit einem Derbysieg aus dem Niemandsland der Tabelle in obere Gefilde orientieren. »Die Jungs sind heiß.«
TSG-Handballchef Heinrich Rödding bläst ins gleiche Horn. »Wir müssen jetzt schrittchenweise nach oben und am Sonntag dafür den Anfang machen.« Nun erscheint der Tabellendritte aber als denkbar schlechte Wahl, um eine Trendwende einzuleiten. Mit Sebastian Theise wirbelt der Torschützenkönig der Vorsaison am Kreis, mit 52/18 Toren schon wieder die aktuelle Nummer eins der Liga-Werfer. Kollege Andreas Bock (Kreis), Vorgezogener in der 5:1-Deckung, und Linkshänder Daniel Ahmann sind bundesliga-erfahrene Recken. Auch Daniel Meßling auf der »Königsposition« gilt es beim HCE zu beackern.
Da trifft es sich gut, dass Jörg Harke seine Regisseure Falk von Hollen und Marcel Müller wieder als »voll belastungsfähig« bezeichnen kann. Das größte Sorgenkind des Trainers ist Jens Limbach, der gegen seine früheren Teamgefährten natürlich besonders motiviert wäre. Eine Fersenprellung zwang ihn in der Woche zur Trainingspause. Der zweite Ex-Bad Oeynhausener muss sich definitiv mit der Rolle des Zuschauers begnügen: Nach seinem Fußbruch, der nicht operiert werden musste, wird Bastian Knop frühestens im Januar wieder ins Training einsteigen können. Torwarttrainer Carlo Börsting wird der »zweite Mann« hinter Pascal Welge, dem nicht nur an diesem Sonntag ein Klasse-Tag zu wünschen ist.
Der ungeschlagene Tabellenzweite TuS 97 Bielefeld-Jöllenbbeck hat die Meisterschaftspause sinnvoll genutzt und sich in WHV- und Kreispokal jeweils für die nächste Runde qualifiziert. »Wir haben bisher unsere Pflicht erfüllt und nehmen die Favoritenrolle auch an,« erklärt der Sportliche Leiter Frank Brennecke; wissend, dass die HSG Menden-Lendringsen am Samstagabend einen tückischen Prüfstein darstellt. Der Blick auf die nackten Zahlen sei trügisch, mahnt Brennecke davor, den Gastgeber einfach nur als Drittletzten zu betrachten.
»Wir hätten ohne große Wunderhand 8:2 Punkten auf dem Konto haben können, jetzt stehen wir bei 2:8«, trauerte HSG-Coach Björn Wißuwa den verschenkten Punkten in den letzten drei Spielen gegen durchweg ostwestfälische Klubs nach. Gegen Hahlen (29:30), Mennighüffen (28:31) und Oberlübbe (23:24) gab's knappe Niederlagen. Die DVD vom Oberlübbespiel hat Trainer Frank Spannuth studiert. Zu erkennen war ein groß gewachsener Rückraum ohne Linkshänder und mit Zug zum Tor. »Den dürfen wir nicht ins Rollen kommen lassen,« prophezeit Brennecke Schwerstarbeit für die offensive Abwehr, deren Aufgabe es sein wird, die HSG-Spieler mürbe zu kochen. »Wir müssen versuchen, das Tempo hoch zu halten.« Die Meisterschaftspause tat den »Jürmkern« gut, denn Andreas Scheibe (Knie), Ralf Bruelheide (Knie), Sven-Eric Husemann (Fuß), Sascha Vogelsang (Rippe angebrochen) und Keeper Thorsten Lehmeier (Ferse) sind nicht ganz fit.

Artikel vom 21.10.2006