Von Michael Schläger Bielefeld (WB). Der Deutsche Fußball-Bund und das NRW-Schulministerium starten eine gemeinsame Fußballoffensive. Davon sollen auch die 47 städtischen Grundschulen in Bielefeld profitieren. Sie werden zunächst mit Fußbällen und Trikots ausgestattet.
Mittwoch Nachmittag in der Diesterwegschule. Für zehn Mädchen, die am offenen Ganztagsangebot der Schule teilnehmen, steht Fußball auf dem Programm. Doch Alexandra, Julia & Co. kicken nicht einfach drauf los. Betreuerin Miriam Walter gibt auch Tipps, wie ein Schuss besser platziert werden kann, wie gedribbelt wird - und dass man den Ball auch mal abgeben muss. Was an der Diesterwegschule schon zum Alltag gehört, soll bald auch an den übrigen Bielefelder Grundschulen zum Regelfall werden: »Die Schüler sollen Spaß am Ballsport finden«, unterstützt auch Stadtsportbund-Präsident Ulrich Zimmer die Initiative von DFB-Chef Theo Zwanziger und Schulministerin Barbara Sommer. Zimmer befürwortet auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Grundschulen. »Beide Seiten können davon profitieren«, ist Zimmer, bis vor kurzem auch Leiter der Grundschule Brake, überzeugt. Die Kinder lernen, sich besser zu bewegen. Die Vereine haben die Chance, Talente für die eigenen Mannschaften zu sichten. Die Initiative von DFB und Ministerium sieht auch die Zusammenarbeit von Bundesligaklubs und Schulen vor. Die Profis sollen auch einmal im Sportunterricht vorbeischauen. In Bielefeld gab es bereits eine Kooperation zwischen dem DSC Arminia und der Südschule. Die Arminen organisierten für ein Jahr die sportlichen Betreuungsangebote an der Brackweder Grundschule. Viele der Mädchen von der Fußball-Arbeitsgemeinschaft an der Diesterwegschule haben ihre Fußballbegeisterung im Sommer während der WM im eigenen Land entdeckt. Klaus Becker vom städtischen Sportamt berichtet, dass es an Bielefelds Grundschulen bereits zehn Mädchen-Fußballmannschaften gibt, eine eigen Stadtmeisterschaft ausgetragen wird. Bei den Jungs gehört Fußball ohnehin von jeher zu den Lieblingssportarten. Gut 24 Grundschulteams sind jedes Jahr bei den Stadtmeisterschaften dabei. Durch den Vorstoß von Fußballbund und Ministerium könnte Teilnahmequote noch gesteigert werden, hofft Becker.
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