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MAN lässt mehr Geld
für Scania springen

VW-Großaktionär warnt vor »Abenteuer«

Stockholm/München (dpa). Um den schwedischen Konkurrenten Scania zu übernehmen, bessert MAN das Angebot um 500 Millionen Euro auf. Das berichtet die Zeitung »Dagens Industri«.

Das Münchner Unternehmen sei zu einem Gebot von mehr als 500 Kronen (54 Euro) je Aktie bereit, hieß es in dem Bericht. Zuletzt hatte MAN 475 Kronen je Aktie für Scania geboten und damit insgesamt 10,4 Milliarden Euro. Ein MAN-Sprecher wollte die »Spekulationen« nicht kommentieren. MAN würde bei 500 Kronen je Aktie das Gesamtangebot um 500 Millionen Euro aufstocken.
Scania-Chef Leif Östling sagte der Zeitung »Dagens Nyheter«, die Tage seines Unternehmens als selbstständige Einheit seien gezählt. Bei seiner heftigen Kritik an MAN-Chef Håkan Samuelsson legte Östling nochmals nach: Man müsse nun »Ordnung in die finanzielle Seifenoper bekommen«, in die die Beteiligten vor allem durch schlechtes Management von Samuelsson geraten seien. Er erwarte eine partnerschaftliche Dreier-Lösung mit Volkswagen als entscheidendem Faktor, sagte Östling.
VW ist sowohl größter Aktionär bei Scania als auch bei MAN und hatte vor einigen Tagen nochmals auf eine einvernehmliche Lösung binnen vier Wochen gedrungen mit dem Ziel eines Zusammenschlusses von MAN und Scania. Der amerikanische VW-Großaktionär Tweedy Browne warnte unterdessen den Volkswagen-Vorstand vor einem Abenteuer im Lkw-Geschäft. »VW sollte sich darauf konzentrieren, seine Kernmarke zu sanieren, und nicht Milliarden für Nutzfahrzeuge ausgeben«, sagte Tweedy-Browne- Partner Tom Shrager dem Wirtschaftsmagazin »Focus-Money«.

Artikel vom 18.10.2006