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Mit dem Nachwuchs ins Theater

Eltern sehen die Aufführung, Kinder von Abonnenten werden betreut


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Eltern amüsieren sich guten Gewissens bei »Jetzt oder nie - Comedian Harmonists II«, denn sie wissen ihren Nachwuchs in guten Händen. Sogar in unmittelbarer räumlicher Nähe. Am Sonntag, 22. Oktober, können Abonnenten (»Familien-Abo«) zum ersten Mal ihre Kinder betreuen lassen - neues gemeinsames Angebot des Theater Bielefeld und der von Laer-Stiftung.
Die Projektleiterin, Diplom-Pädagogin Cornelia Weber, hat einen Ortstermin mit den fünf Tagesmüttern, die am Sonntag »Dienst« haben, bereits absolviert: »Die Kinder werden auf der geräumigen Probebühne betreut.« Angemeldet sind 17 Mädchen und Jungen im Alter von 13 Monaten bis acht Jahren. Cornelia Weber: »Wir bringen Spielzeug und eine Verkleidekiste mit - den Kindern wird es nicht langweilig werden.« Trotzdem werde für den Fall der Fälle vorgesorgt. Cornelia Weber: »Wir empfehlen den Eltern, ihr Handy auf Vibrationsalarm eingestellt zu lassen - falls ein Kind nun wirklich gar nicht bleiben will.« Sie empfiehlt zudem, rechtzeitig zu kommen, dass Kinder und Eltern die Betreuerinnen kennenlernen können.
Dasselbe gilt auch für ein weiteres neues Angebot für Abonnenten: Eltern, die eine Abendvorstellung besuchen, können eine qualifizierte »Babysitterin« der von Laer-Stiftung zu sich nach Hause bestellen. Cornelia Weber: »Betreuerin und Familie können sich natürlich vorher kennenlernen.« Die Eltern zahlen für diesen Service sieben Euro, die von Laer-Stiftung trägt weitere sieben Euro und die Herforder Brauerei unterstützt das Projekt ebenfalls mit sieben Euro.
Sonntagsnachmittagsvorstellungen im »Familien-Abo« gibt es insgesamt acht, wie häufig ein Babysitter nach Hause bestellt wird, ist völlig offen. Cornelia Weber: »Da lassen wir uns überraschen.«
Insgesamt, so Susanne Wißen vom Theater Bielefeld, sei die Reaktion auf das Betreuungsangebot außerordentlich positiv: »Viele Familie haben wegen der Kinder schon vor Jahren ihr Abonnement nicht verlängert, würden aber gern ins Theater gehen.« Diese Möglichkeit werde jetzt eröffnet.
Cornelia Weber erinnert daran, dass die von Laer-Stiftung eine ähnliche Betreuung schon seit mehreren Jahren bei Heimspielen des DSC Arminia anbiete: »Da spielen immer zwischen zehn und zwanzig Kinder mit uns, während die Eltern das Spiel verfolgen.«

Artikel vom 18.10.2006