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Damen enttäuschen

Turn-WM: Hambüchen stürzt ab - Platz sieben


Aarhus (dpa). Die Luft wird rauer: Die deutschen Turnerinnen müssen sich nach dem müden Auftritt bei der Turn-WM in Aarhus auf eine härtere Gangart der Trainerin und des Verbandes einstellen. »Die Zeit das Augenzwinkerns ist vorbei. Wir müssen im Training viel härter werden«, kündigte Cheftrainerin Ulla Koch mit Blick auf Peking 2008 an, nachdem die Riege mit Platz 16 nur knapp am schlechtesten Abschneiden in der WM-Geschichte vorbeischrammte. In Stuttgart hatte es 1989 den 18. Platz gegeben.
Nur Oksana Tschussowitina verhinderte das totale Debakel, das sich nach dem »Zitterbalken« mit sechs Abstürzen abzeichnete. Die gebürtige Usbekin schaffte als Vierte den Einzug in das Sprung-Finale und sorgte dafür, dass erstmals seit zwölf Jahren wieder eine deutsche Turnerin ein Einzelfinale erreichte. Auch in das Mehrkampffinale zog Tschussowitina als Zehnte ein und sorgte dafür, dass die Kämpfe für die deutschen Frauen nicht schon gestern zu Ende waren.
Fabian Hambüchen ist gestern erneut an seinem Paradegerät, dem Reck, abgestürzt. In der ersten Entscheidung musste das deutsche Sextett danach mit Rang sieben zufrieden sein - die beste WM-Platzierung seit neun Jahren. Der Titel ging zum siebten Male an das Team Chinas (277,775), das Russland (275,400) und Japan (274,800) sicher in Schach hielt.
Hambüchen konnte mit nur 14,600 nicht die erhofften Punkte für das Team beisteuern. Am Sprung stand er dagegen sicher und wies auch neue Stärken an Barren und Ringen nach. Auch die anderen fünf Athleten versuchten, die Woge der Euphorie zu nutzen, auf der sie nach dem überraschenden sechsten Rang in der Qualifikation schwebten. Allerdings zeigte diesmal auch Neuling Philipp Boy Nerven und musste das Reck vorzeitig verlassen.

Artikel vom 18.10.2006