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Bei Ecken läuft's
langsam rund

DSC hat das Problem besser im Griff

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Die Arminia und ihr Eckballproblem - so langsam bekommt sie es in den Griff. Beruhigend ist: Seit drei Spielen kassierte der DSC keinen Gegentreffer mehr aus dieser Sorte Standardsituation (zuvor waren es vier in vier Spielen). Beunruhigend bleibt: Die Zahl der Eckbälle, die Bielefeld verursacht, ist weiterhin viel zu hoch.
Verbesserte Standardarbeit: Heiko Westermann (links gegen Markus Schroth) und seine Defensivkollegen ließen kein Club-Tor nach einer Ecke zu. Foto: Stefan Hörttrich

Zwölf Mal durften sich Ivica Banovic und die anderen Nürnberger Eckball-Experten die Kugel hinlegen, um in aller Ruhe Ausschau zu halten nach dem Mitspieler, der zur Vollendung ihrer Hereingabe am ehesten in Frage kommt. Dass sie keinen fanden, freute die Arminen. Thomas von Heesen hielt es aber nicht davon ab, das Problem anzusprechen. »Wir haben zu viele Fehlpässe gespielt und zu viele Eckbälle verursacht«, kritisierte der DSC-Coach. Und forderte im selben Atemzug: »Ich erwarte in diesen Dingen einfach mehr Konzentration.«
Insgesamt 25 Eckbälle gegen sich produzierten die Bielefelder in den vergangenen drei Partien in Bochum, gegen Cottbus und in Nürnberg. »Natürlich ist das noch zu viel. Aber das Verhalten bei Standardsituationen haben wir ausgiebig trainiert und das zeigt sich jetzt«, wunderte sich Arminias Abwehrspieler Heiko Westermann nicht, dass der hohen Zahl zum Trotz während der jüngsten 270 Minuten keine Ecke mehr zu einem Gegentreffer führte.
Tatsächlich entfachte von dem Dutzend Nürnberger Ecken lediglich eine große Gefahr. DSC-Torwart Marc Ziegler war aber auf Zack, als Robert Vittek gegen Ende der Partie frei zum Schuss kam. Ziegler, aber auch die langen Arminia-Abwehrrecken Heiko Westermann (1,90 Meter) und Petr Gabriel (1,91 Meter) sowie der defensive Mittelfeld-Riese Radim Kucera (1,88 Meter) räumten die hohen Hereingaben der Clubberer reihenweise ab.
Was Heiko Westermann dazu veranlasste, später kritische Fragen nach der Vielzahl Nürnberger Eckbälle auch mit dem Hinweis auf den Null-Gegentore-Effekt zu kontern. Vielleicht hat Westermann ja recht. Vielleicht ist es gerade die regelmäßige Übung im Ernstfall, die aus den Bielefeldern noch wahre Meister im Verhindern von Eckball-Gegentoren macht.

Artikel vom 18.10.2006