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Auf Sparkurs:
Ehrenamtliche
Küster gesucht

Kirchengemeinde reduziert Stelle

Von Katrin Niehaus
Hüllhorst (WB). Vier ehrenamtliche Küster haben sich bereits gemeldet. Sechs weitere sucht die evangelische Kirchengemeinde Hüllhorst noch. Die dramatische Finanzlage, in der sich alle Pfarrbezirke befinden, zwingt auch den Hüllhorster zum Sparen.

So wurden in der Kirchengemeinde Hüllhorst bereits im vergangenen Jahr alle Stellen um etwa 20 Prozent gekürzt. Das betraf unter anderem die Kirchenmusiker, die Bürokraft sowie den Hausmeister. Marion Wiegmann, die hauptamtliche Küsterin, arbeitet seither drei Stunden weniger. Ihre 13-Stunden-Stelle wird ab 2007 jedoch noch weiter reduziert. Sie arbeitet künftig nur noch fünf Stunden in der Woche.
»Das Presbyterium sieht sich gezwungen, den Küsterdienst während des Gottesdienstes einzusparen. Unsere Küsterin hat diese Entscheidung akzeptiert«, erklärte Pfarrer Manfred Rauer im Gespräch mit der Lübbecker Kreiszeitung. Das Presbyterium sei der Meinung, dass eine weitere Einsparung in diesem Bereich am ehesten machbar sei.
Die hauptamtliche Küsterin kümmert sich weiterhin um die Reinigung der Kirche, betreut besondere Gottesdienste wie Trauungen und bereitet andere Gottesdienste vor. Diese möchte die Gemeinde jedoch künftig ehrenamtlich »bestücken«. »Wir suchen Gemeindeglieder, die bereit sind, ein Mal im Monat diesen Dienst zu tun. Es ist geplant, jeweils ein Team von zwei Personen zu bilden, so dass bei Verhinderung immer ein Mitarbeiter zur Verfügung steht«, so der Pfarrer. Außerdem seien für jeden Gottesdienst zwei Lektorinnen und Presbyter zuständig, die einspringen und helfen könnten.
Zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Küster gehören: die Kirche aufzuschließen, Lampen und Kerzen zu entzünden, die Abendmahlsgeräte auf den Altar zu stellen, Gemeindeglieder zu empfangen, ihnen Gesangbücher auszuteilen und das Aufnahmegerät einzuschalten. Während des Gottesdienstes sorgt der Küster für das Taufwasser und läutet die Glocken beim »Vaterunser«. Nach dem Gottesdienst sind unter anderem die Türen zu verschließen.
Ein solches Küsterteam sucht die Gemeinde auch für die Kapelle in Büttendorf, wo nur etwa sechs Mal im Jahr Gottesdienste stattfinden. Pfarrer Rauer: »Unsere Kirche ist gerade mit großer Unterstützung der Gemeindeglieder renoviert worden. Jetzt bitten wir sie, diesen Einsatz auch im Küsterdienst zu zeigen. Wir müssen sparen, aber es ist fraglich, ob die bereits getroffenen Maßnahmen ausreichen. In diesem und im nächsten Jahr kommen wir noch über die Runden.«

Artikel vom 18.10.2006