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Verlogene Diskussion

Mehrwertsteuer für Arzneimittel senken


Zu der Leserzuschrift von Johannes Koziol, Salzkotten, »Positivliste muss wieder her«:
Die »leidvollen Erfahrungen« mit den »Fortschritten in der modernen Medizin« haben tatsächlich dazu geführt, dass die Menschen heute immer älter werden. So schlecht können die Fortschritte also nicht sein. Dann aber geht es erst richtig los mit den Phantasiezahlen:
Die gesetzliche Krankenversicherung hat im Jahr 2005 insgesamt 23,4 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Wie dabei allein in der Psychiatrie jährlich 80 Milliarden vergeudet werden können, wird ein Geheimnis des Leserbriefschreibers bleiben. Es passt allerdings wunderbar in das derzeitige Eindreschen auf Arzneimittelhersteller und Apotheker. Die Arzneimittelpreise könnten in Deutschland deutlich niedriger liegen. Dazu muss nur die Mehrwertsteuer von 16 auf sieben Prozent gesenkt werden, wie wir es von den Lebensmitteln her kennen. Für Vater Staat ist die Pornoliteratur jedoch offenbar lebenswichtiger. Daher gilt in diesem Bereich der niedrige Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent.
So einfach ist das - und vor allem schön verlogen. . . 
ERNST VÖLCKER33649 Bielefeld

Artikel vom 27.10.2006