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Der Abschied
fällt allen
sehr schwer

Dank an Marga Timmermann

Von Stefanie Hillebrand (Text und Fotos)
Rahden (WB). »Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.« Die Erzieherin Marga Timmermann wurde vom Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Rahden und dem Elternrat des Kindergartens »Löwenzahn« in ihren verdienten Ruhestand verabschiedet.

»Ich weiß, dass Ihnen der Abschied schwer fällt. Und das ist auch gut so«, betonte Pfarrer Stefan Thünemann und werte das als gutes Zeichen ihrer Zusammenarbeit. »In den Dienstbesprechungen habe ich ihre immer freundliche, konstruktive, aber auch kritische Mitarbeit schätzen gelernt. Tief beeindruckt hat mich die klare und prägnante Formulierung ihrer Anmerkungen und Fragen« hob Thünemann hervor und bedankte sich im Namen des Presbyteriums und der Kirchengemeinde Rahden für ihr besonderes Engagement für die Kinder und deren sehr individuelle Betreuung.
Marga Timmermann nahm ihre Arbeit im Kindergarten Löwenzahn im August 1991 auf. Nach einjährigem Anerkennungsjahr wurde sie in den Dienst übernommen. Mit der pädagogischen Arbeit war sie jedoch seit langem vertraut. In der ehemaligen DDR war Timmermann vor ihrer Übersiedlung nach Rahden 24 Jahre als Grundschullehrerin in Schwedt an der Oder tätig. »Meine Ausbildung wurde in Westdeutschland nicht anerkannt«, sagt sie rückblickend.
Für eine Weiterbeschäftigung als Lehrerin hätte sie in einem fünfjährigen Studium ihren Hochschulabschluss nachholen müssen. Ihre pädagogischen Erfahrungen seien stark von der strengen Schuldisziplin der damaligen DDR geprägt gewesen.
Den Lehrgedanken habe sie schließlich fallen lassen und sich an die hiesigen lockeren Umgangsformen und liberaleren Erziehungsstandards erst anpassen müssen.
Dass sie als Lehrerin streng gewesen sein soll, kann heute keiner der Kinder und Eltern wirklich glauben. Die Elternvertreter Dunja von Oy, Cornelia Griebel und Ulrike Tobias-Henke sprachen Marga Timmermann jedenfalls ein ehrliches Lob aus: »Sie hatten stets das Wohl der Kinder im Auge und waren uns Eltern verlässliche Ansprechpartnerin. Außerdem waren Sie perfekt in Krisensituationen. Immer wieder haben wir von anderen Eltern gehört: ÝGibt es Probleme, frag Frau TimmermannÜ. Ihre allseits geschätzte Einsatzfreude wird von den Kindern, Eltern, Arbeitgebern und Mitarbeitern gleichermaßen vermisst werden.«

Artikel vom 18.10.2006