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Rostock schafft
noch die Wende

Zweite Liga: Ratlosigkeit in Köln

Rostock (dpa). Hansa Rostock hat im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenspitze in der zweiten Fußball-Bundesliga wieder die Nase vorne.
Am 8. Spieltag löste Rostock mit dem 2:1 gegen Kickers Offenbach den Karlsruher SC ab, der mit dem 4:1 über Carl-Zeiss Jena am Freitag auf Platz eins gestürmt war. Dank des Traumtores des Ungarns Tamas Hajnal unterstrich der 1. FC Kaiserslautern mit dem 1:0 im Spitzenspiel beim TSV 1860 München seine Aufstiegsambitionen und rückte mit dem ersten Auswärtssieg hinter das ungeschlagene Führungsduo auf den dritten Platz vor. Der MSV Duisburg (5:3 in Fürth) und der 1. FC Köln (0:0 in Unterhaching) folgen auf den Plätzen vier und fünf.
Ein kurioses Tor des Offenbachers Regis Dorn brachte im Ostseestadion die Rostocker zunächst in arge Verlegenheit. Im Liegen schob der Franzose in der siebten Minute den Ball ins Tor. Aber nach der Pause steigerte sich die Hanseaten. Marc Stein (69.) gelang der Ausgleich. Djordjije Cetkovic (77.) machte den Heimsieg mit einem allerdings aus Abseitsposition erzielten Treffer perfekt.
Im Verein tobt ein Streit um das Präsidentenamt, und auch auf dem Fußballplatz ist die »Löwen«-Welt nicht mehr in Ordnung. Mit dem 0:1 gegen gegen Kaiserslautern kassierten die Sechziger vor der Saison-Rekordkulisse von 48 800 Zuschauern die ersten Heimniederlage. Mit einem Prachttor sorgte Hajnal (83.) für eine gelungene Lauterer Generalprobe für den Pokalhit am Mittwoch beim FC Bayern. In der ersten Halbzeit hatte 1860-Keeper Michael Hofmann einen Rückstand verhindert, als er einen Foulelfmeter von Sebastian Reinert parierte.
Beim 1. FC Köln ist nach drei sieglosen Spielen Ratlosigkeit eingekehrt. »Es ist mir unerklärlich, warum wir nicht besser spielen«, grübelte Präsident Wolfgang Overath nach dem tor- und trostlosen Gekicke in Unterhaching. FC-Trainer Hanspeter Latour hofft nun im Pokal auf die Wende: »Wenn wir am Dienstag gegen Schalke ein gutes Spiel machen, gibt uns das einen Schub.«
Der MSV Duisburg zeigte in einer denkwürdigen Partie in Fürth Klasse und Moral. »Für die Zuschauer war es ein Superspiel, für Fürth eine Katastrophe«, meinte MSV-Torwart Georg Koch. »Ich bin schon über 30 Jahre dabei, aber so etwas Krasses war auch für mich neu«, klagte Fürths enttäuscher Trainer Benno Möhlmann, der den Einbruch seiner Mannschaft nach einem 2:0-Vorsprung mit einem »kompletten Blackout« nach der Halbzeitpause begründete und den Aufstieg abgehakt hat: »Das Saisonziel schiebe ich erst mal beiseite.«

Artikel vom 23.10.2006