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15-jähriger Thomas Reichert
heimste vier Preise ein

Rassegeflügelzuchtverein Altenhagen zeigte 140 Tiere


Altenhagen (sas). Die Sulmtaler sehen geradezu possierlich aus mit dem Federhäubchen auf ihrem Kopf. Stattlich nehmen sich dagegen die goldfarbigen Italiener aus. Vor allem den mächtigen Hähnen traut man zu, ihren Hühnerhof zu verteidigen. Und auch jetzt, während der Ausstellung des Rassegeflügel-Zuchtvereins Altenhagen in der Mehrzweckhalle der Grundschule, lassen sie lautstark keinen Zweifel daran, wer das Sagen hat.
140 Tiere in 19 verschiedenen Rassen und Farbschlägen buhlten um die Gunst der Preisrichter. Den Vogel abgeschossen haben die Tiere von Thomas Reichert: Der 15-Jährige hat in der Jugendklasse gleich vier Preise eingeheimst. Den Landes- und Kreiverbandsehrenpreis gab es für seine »Zwerg Barnefelder doppelt gesäumt«, den Stadtehrenpreis für eine Taube der Rasse Shwo-Racer und einen Sachpreis erneut für ein Zwerg Barnefelder-Huhn.
Einen Landesverbandsehrenpreis hat auch Horst Tasche auf »federfüssige Zwerge goldporzellanfarbig) bekommen. Der Kreiverbandsehrenpreis ging an die Zuchtgemeinschaft Pottmann auf New Hampshire, den Stadtehrenpreis erhielt Dina Brandt für Zwerg Wyandotten lachsfarbig und ein Sachpreis ging an Johannes Marzadek, der »Zwerg Dresdner braun« züchtet.
Mehr als 30 Hühner muss der 15-jährige Thomas versorgen. Vor fünf Jahren fing er mit der Taubenzucht an, seit einem Jahr widmet er sich auch den Hühnern. »Die Zwerg Barnefelder habe ich genommen, weil sie mir am besten gefallen.« Mit seinen Siegertieren wird er demnächst auch an der Westfalen-Schau teilnehmen. Bis dahin müssen sie gehegt werden: »Es darf keine Feder abgeknickt werden.«
Verzärtelt werden seine Hühner nicht: »Nur Chico habe ich von klein auf in die Hand genommen.« Entsprechend zahm ist der hübsch gezeichnete Barnefelder. Die anderen Tiere sollen nicht zu sehr auf den Menschen fixiert sein: »Dann präsentieren sie sich bei einer Schau nicht richtig, setzen sich nicht in Positur«, erklärt Jugendwart Sascha Quisbrock. Überhaupt werden die Tiere vor den Ausstellungen regelrecht geputzt, damit zum Beispiel auf die Kämme und Kehllappen rot leuchten und das Gefieder schön liegt.
Ausgeschmückt haben die Mitglieder des Altenhagener Rassegeflügelzuchtvereins auch die Mehrzweckhalle: Linoleumbahnen schützten das Parkett, vier Volieren mit Exoten standen in natürlich anmutendem Mulch, Pflanzen sorgten für Grün - das passende Ambiente für das samstagabendliche Oktoberfest (die Tiere verschliefen die Musik in der abgedunkelten Halle) und den Sonntagsgottesdienst, den Pfarrer Udo Schneider hielt.
Ein Schmankerl war erneut das »Hühnerlotto« der Vereins-Jugendgruppe: Ein Huhn wurde in einen geräumigen Käfig gesetzt, dessen Boden in 49 Felder unterteilt war. Die wiederum waren zu »kaufen«. Sieger war der Besitzer des Feldes, in das das Huhn nun seine Hinterlassenschaft hinkleckerte. »Da werden Erwachsene zu Kindern«, schmunzelt Quisbrock. Zumal das erste Tier nicht mitspielte, sondern sich einfach nur zur Ruhe legte. . .

Artikel vom 16.10.2006