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Aktuelles Stichwort


Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt

Laut Verfassungsschutz hat die Zahl rechtsextremistischer Straftaten in Sachsen-Anhalt zuletzt dramatisch zugenommen. 2005 zählten die Ermittler 1100 solcher Delikte, davon 107 Gewalttaten. Damit steht das Land bundesweit mit an der Spitze.
Zuletzt hatte im Juni die Verbrennung eines »Tagebuchs der Anne Frank« bei einer öffentlichen Sonnenwendfeier in Pretzien südlich von Magdeburg bundesweit für Bestürzung gesorgt. Später stellte sich heraus, dass vier Verfassungsschützer im Dorf wohnen und von der heranreifenden Neonazi-Szene nichts bemerkt haben wollen. Zudem kam ans Licht, dass zwei Polizisten, die an der Sonnenwendfeier teilnahmen, das »Tagebuch der Anne Frank« nicht kannten und den Vorfall deshalb nur als Ruhestörung in den Akten vermerkten.
Im bei Pretzien gelegenen Pömmelte hatten am 9. Januar vier rechte Schläger im Alter von 16 bis 20 Jahren einen zwölfjährigen farbigen Jungen aus ausländerfeindlichen Motiven sadistisch gequält und schwer verletzt.

Artikel vom 16.10.2006