16.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Festival zeigt den verbotenen Film

Kannibalen- und andere deutsche Streifen in Spanien erfolgreich


Barcelona (dpa). Der in Deutschland verbotene Kannibalen-Film »Rohtenburg« ist in Spanien ausgezeichnet worden. Der Berliner Filmemacher Martin Weisz erhielt für den Streifen auf dem Internationalen Filmfestival Kataloniens in Sitges (bei Barcelona) den Preis als bester Regisseur. Der Hauptdarsteller Thomas Kretschmann wurde als bester Darsteller geehrt.
Der in Hollywood produzierte Streifen greift den Fall des so genannten Kannibalen von Rotenburg auf, der im Mai wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Der reale Täter Armin Meiwes hatte im März 2001 einen 43 Jahre alten Ingenieur aus Berlin getötet, zerlegt und in Teilen gegessen. Er erwirkte im März beim Oberlandesgericht Frankfurt unter Berufung auf seine Persönlichkeitsrechte ein Aufführungsverbot für den Film in Deutschland. In Spanien soll der Film noch in diesem Jahr in den Kinos gezeigt werden.
Bei dem Festival in Sitges, das weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet des Fantasyfilms gehört, gab es eine Serie deutscher Erfolge. Die Jury wählte den Exorzismus-Streifen »Requiem« von Hans-Christian Schmid zum besten Film. Die Hauptdarstellerin Sandra Hüller wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
»Requiem« basiert auf dem wirklichen Fall einer jungen Frau, die sich in den 70er Jahren in Unterfranken einer Teufelsaustreibung unterzogen hatte. Sandra Hüller spielt diese Frau.

Artikel vom 16.10.2006