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Erhalt als Gottesdienstort

Paul Gerhardt: Bürgerinitiative gründete sich als e.V.

Bielefeld (WB/bp). Um das Gemeindeleben im Bezirk Paul Gerhardt, eigentlich seit 2005 Teil der Neustädter Mariengemeinde, zu sichern, hat sich eine Bürgerinitiative als gemeinnütziger eingetragener Verein gegründet.

Vereinszweck sei das öffentliche Eintreten für den Erhalt der Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße als evangelische Gottesdienststätte sowie die Übernahme der Betriebskosten der Kirche.
Gründungsmitglieder sind Ulrike Stiewe, Susanne Stoffels, Thomas Flottmann, Hermann E. Geller, Claus-Rudolf Grünhoff, Hans Gülzow, Rainer Krause, Reinhold Patzer und Eitel Riefenstahl.
Der Verein ist überzeugt, die Betriebskosten - 25 000 Euro jährlich - aus eigener Kraft aufbringen zu können.
Das Gebäude der Paul-Gerhardt-Kirche soll, so hat es der Kirchenkreis Bielefeld beschlossen, an die jüdische Kultusgemeinde verkauft, Synagoge werden (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach).
Die Bürgerinitiative ist sicher, dass das Gemeindeleben dann wiederbelebt werden kann, wenn Kirche und Gemeindezentrum auf Dauer gehalten werden können.
Die Gründungsmitglieder wehren sich vehement gegen die Aufforderung von Pfarrer Alfred Menzel (Neustadt Marien), alle die sollten die Gemeinde verlassen, die nicht mit ihm übereinstimmten (über die Notwendigkeit des Kirchenverkaufs). Die Initiative: »Sollten wir dieser Aufforderung nachkommen, würden 600 Mitglieder die Gemeinde verlassen. Das käme der Auflösung des Bezirks gleich.«
Der Verein kann sich vorstellen, der jüdischen Kultusgemeinde im Pfarrgarten oder dem heutigen Parkplatz Gelände für eine maßgeschneiderte Synagoge zur Verfügung zu stellen. Dann könnten unter anderem die Räume des ehemaligen Pfarrhauses für das jüdische Kulturzentrum mit genutzt werden.

Artikel vom 14.10.2006