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Erst Schlachtgetümmel, dann Glockengeläut: 200 Jahre Jena und Auerstedt

Mit einem Historienspektakel am 200. Jahrestag der Schlacht bei Jena und Auerstedt haben militärgeschichtliche Vereine aus 17 Ländern am Samstag Napoleons historischen Sieg über Preußen wieder aufleben lassen. 32 000 Zuschauer verfolgten auf dem einstigen Schlachtfeld vor den Toren Jenas die Inszenierung der Gefechte mit 1600 Akteuren. Unter den Besuchern war auch Charles Napoleon, ein Nachfahre des Franzosenkaisers. Am 14. Oktober 1806 hatten die Soldaten Napoleons in der Doppelschlacht die preußische Armee und die mit ihr verbündeten sächsischen Truppen vernichtend geschlagen. In den Schlachten bei Jena und dem 25 Kilometer entfernten Auerstedt standen sich insgesamt 240 000 Soldaten gegenüber. Nach Schätzungen von Historikern starben bis zu 35 000 oder wurden verwundet. »Heute kann man sich kaum noch vorstellen, dass wir früher Feinde waren«, sagte Frankreichs Botschafter in Deutschland, Claude Martin, nach dem Spektakel. »Wir leben heute in einem Europa, in dem Deutschland und Frankreich Freunde, fast Brüder sind.« Zum Gedenken an die Opfer der Schlacht und das Leid der Zivilbevölkerung läuteten am Samstagnachmittag die Kirchenglocken in mehreren von der einstigen Schlacht betroffenen Orten. Foto: dpa

Artikel vom 16.10.2006