Veit Mette stattet Halle der Universität mit Fotografien vom Campus aus
Bielefeld (uj). Für ihr Genre sind die Fotografien, die Veit Mette vom Campus der Universität gemacht hat, untypisch. Wir sehen keine in die Kamera strahlenden Gesichter von Studenten, keine Akademiker in Talaren, keine efeuumrankten Mauern und keine altehrwürdige Architektur. Statt dessen gewährt Mette Einblicke in den nüchternen Uni-Alltag.
Gleichwohl sind die sechs großformatigen Schwarz-weiß-Fotografien, mit der die zentrale Uni-Halle jetzt ausgestattet wurde, nicht alltäglich. Mette zeichnet das Campus-Leben fotografisch aus ungewöhnlichen Perspektiven und Blickwinkeln nach. Dazu spielt er mit Schärfe und Unschärfe, setzt Spiegelungen gezielt ein und verleiht seinen Bildern damit eine Aura des Geheimnisvollen. Der vertraute Anblick des Eingangsbereichs, fotografiert durch die Glastüren, gewinnt plötzlich eine poetische Dimension, flüchtige Augenblicke wie der Jubel beim »Public Viewing« eines Fußballweltmeisterschaftsspieles in einem Hörsaal erhalten Ewigkeitscharakter. Die Bilder wurden analog aufgenommen und im Digitaldruck auf Platten gebracht. Trotz ihrer Größe von drei mal drei Metern genügt die Auflösung hohen Ansprüchen. Nach der Modernisierung des Mobiliars in der Halle und auf der Galerie hält nun auch die Kunst dort Einzug. Veit Mette (45), der in Bielefeld Kunstpädagogik studierte, ging im Juli eine Woche auf Entdeckungstour durch seine ehemalige Alma mater. Von rund 50 Aufnahmen wurden schließlich sechs ausgewählt. Seit zehn Jahren ist Mette als freier Fotograf in den Bereichen Journalismus, PR und Kunst tätig. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht, unter anderem im »Stern«, dem Magazin der »Süddeutschen«, im »Zeitmagazin« sowie in »Amica«. Daneben produzierte der in Theesen aufgewachsene Fotograf Bücher. Außer in internationalen Ausstellungen wurden seine Werke im Bielefelder Kunstverein sowie in der Kunsthalle präsentiert. Seit mehr als fünf Jahren fährt eine von Mette mit Fotografien bestückte Straßenbahn durch Bielefeld. Die so genannte Bethel-Bahn zeigt Bilder aus dem Leben behinderter Menschen.
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