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Zwangspause vorbei:
Korzynietz vor Comeback

Arminias Abwehrspieler verdrängt Bollmann aus der Startelf

Von Dirk Schuster (Text)
und Stefan Hörttrich (Foto)
Bielefeld (WB). Er ist der Punktgarant für den DSC. Allein schon deshalb kann Arminia Bielefeld am Sonntag (17 Uhr) in Nürnberg auf Bernd Korzynietz eigentlich nicht verzichten.

Denn noch nie hat Arminias Abwehr-Ass gegen den 1. FCN ein Fußball-Bundesligaspiel verloren. Aber auch aus sportlichen Gründen wird der 27-Jährige wohl wieder zur Anfangself zählen.
Vor dem jüngsten Sieg über Cottbus war der Rechtsverteidiger von Trainer Thomas von Heesen aus der Startformation sortiert worden. In seinem 40. Arminia-Spiel hatte es Korzynietz erwischt: Zum ersten Mal, seit er im Sommer 2005 aus Mönchengladbach wechselte, fand er unter den ersten Elf keine Berücksichtigung. Zwei Partien zuvor hatte »Kozze« wegen einer Verletzung zum ersten Mal überhaupt seit seiner Vertragsunterschrift beim DSC passen müssen, versäumte so den Sieg über Bayern. Doch schon bei der folgenden Niederlage in Bochum war er wieder mit von der Partie. Und wertete seine Leistung nicht so, dass sie zwangsläufig eine unfreiwillige Auszeit bedingt hätte. Vielleicht lag's tatsächlich an dem »verheerenden Rückpass, der aber nicht zu einem Tor für Bochum geführt hat« (Korzynietz), dass Arminia den Sieg über Cottbus ohne ihn errang. Inzwischen sagt Korzynietz: »Ich schaue nicht zurück. Ich weiß, dass der Trainer auf mich baut.«
In der Tat spricht fast alles dafür, dass »Kozze« seinen Außenposten in der Viererabwehrkette wieder einnimmt. Erstens, weil Vertreter Markus Bollmann gegen Cottbus nicht restlos überzeugen konnte. Zweitens, weil Korzynietz zuletzt im Testspiel gegen Enschede einen guten Job machte. Hundertprozentig festlegen wollte sich von Heesen auf Korzynietz' Comeback am Freitag zwar noch nicht. Doch nach dem Abschlusstraining am Samstag wird er die Frage nach der Nominierung des Verteidigers statt mit »könnte sein, ja« dann wohl uneingeschränkt bejahen.
Der Spieler jedenfalls stellt sich darauf ein. Die Gefahr, dass er durch die jüngste Nichtberücksichtigung oder die vorhergegangene Verletzung aus dem Rhythmus geraten sein könnte, sieht Korzynietz nicht. Er fühle sich in der Form, die nötig sei, um beim Tabellenzweiten zu bestehen. Weil Nürnberg über eine prächtige Offensivabteilung verfüge, sei Arminias Abwehr extrem gefordert. Schroth, Saenko, dazu das slowakische Offensiv-Doppel Vittek und Mintal - mit diesen Kalibern müssen sich »Kozze« und Co. auseinandersetzen.
Trotzdem sei, sagt der Bielefelder, der Club ein Team auf Augenhöhe mit Arminia. Ebenso wie die folgenden DSC-Gegner Mainz und Aachen. Korzynietz fordert: »Gegen diese Mannschaften müssen wir punkten.« Und schlägt vor: »Am besten, wir fangen schon in Nürnberg damit an.«

Artikel vom 14.10.2006