Bielefeld (-er). Mit einer ungewöhnlichen Aktion will die Verbraucherberatung Bielefeld das Thema »Stromsparen« in den Blickpunkt der Verbraucher rücken. Gesucht wird der »Stromfresser Nr. 1« unter Bielefelds Kühlschränken. Also: Strommessgerät in der Beratungsstelle an der Herforder Straße 33 ausleihen und nachmessen.
Anstoß für die Aktion gab die wachsende Zahl von Anfragen zu privaten Stromabrechnungen. »Viele Verbraucher kennen ihren Jahresverbrauch gar nicht«, beobachtete Umweltberaterin Marle Kopf. Und wenn sie sie kennen, hapert es mit der Einschätzung, ob der Haushalt bei seiner Größe viel oder sogar zuviel Strom verbrauchen. »Da gibt es nur eines: Stromfresser suchen«, sagt Marle Kopf und holt das leicht zu handhabende Messgerät hervor. Es wird einfach zwischen Gerät und Steckdose angebracht und ist unbestechlich. Die Folgen eines ständig anspringenden Kühlschranks dokumentiert es ebenso wie den Dauerbetrieb von Unterhaltungselektronik. Während Wasserbett (Standheizung zieht Strom), Aquarium (Pumpen und Beheizung) und auch die Espressomaschine (permanent heißes Wasser im Tank) eher in die Kategorie »Luxus« gehören, sind Elektroherd und Kühlschrank/Gefriergerät in einem Haushalt unverzichtbar. Hier empfiehlt die Umweltfachfrau den bewussten Umgang und die Überprüfung von eigenen Gewohnheiten. Jeder sollte eine »kühle Rechnung« aufmachen und sich die 30 Seiten umfassende kostenlose Broschüre »99 Wege Strom zu sparen« holen. Eine wichtige Hilfe zur Orientierung, wo man selbst steht, bietet darin eine Tabelle, an der man den durchschnittlichen Verbrauch der Haushalte ablesen kann. Wer ein alte Haushaltsgerät sein Eigen nennt, sollte bei einer Neuanschaffung bereits auf niedrigen Stromverbrauch achten. Auch hierzu gibt es in der Verbraucherberatung Bielefeld kostenloses Info-Material mit konkreten Angaben zu Markenmodellen. Wichtig ist es, beim Neukauf auf das Energie-Label zu achten und dort sollte es nicht nur ein Gerät der Effizienzklasse B, sondern A und - bei Kühlschränken - sogar A+ oder A++ sein. Der Anschaffungspreis sollte nur ein Kriterium vor dem Kauf sein, wichtig sind die Folgekosten. Landesweit hat die Verbraucherzentrale Düsseldorf die Kennzeichnung der Geräte bei einer Marktbegehung unter die Lupe genommen. Auch in Bielefeld wurde bei zehn Anbietern nachgesehen. Überwiegend war das Label an den überprüften 1 475 Geräten vorhanden. Mit der Quote von 65 Prozent ordnungsgemäßer Kennzeichnung liegt Bielefeld genau im Landestrend. Und die Bielefelder Firma Vespermann kann - wie bereits beim Test 1998 - wieder als vorbildlich genannt werden Sie spendiert auch den Preis des »Stromfresser-Wettbewerbs«: einen nagelneuen Kühlschrank der energiesparendsten Klasse.
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