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Australiens Farmen ohne Wasser

Buschfeuer breiten sich aus - schlimmste Dürre seit 100 Jahren

Sydney (Reuters). Australische Feuerwehrleute kämpfen angesichts der anhaltenden Trockenheit gegen hunderte Buschfeuer in vier Bundesstaaten.
Ein Farmer muss seine Rinder mit Heu füttern - die Weiden sind vertrocknet. Foto: Reuters

Die Brände wurden am Freitag durch hohe Temperaturen und starken Wind angeheizt. »Das ist die schlimmste Dürre seit 100 Jahren«, sagte Ministerpräsident John Howard. Die Landwirtschaft sei dadurch bereits massiv in Schwierigkeiten. Viele Farmer müssen ihre Tiere verkaufen, weil sie sich Futter und Wasser für die Sommermonate, die jetzt auf der Südhalbkugel beginnen, nicht mehr leisten können. Die australische Regierung kündigte Finanzhilfen an. Auch die Weizenernte dürfte in diesem Jahr einbrechen.
Wissenschaftler warnen davor, dass die Zahl der Buschfeuer in Zukunft weiter zunehmen könnte. Der Klimawandel bringt Australien höhere Temperaturen und weniger Regen. Die Zahl der Tage, an denen die Brandgefahr besonders hoch ist, werde in den nächsten Jahrzehnten bis zu 30 Prozent wachsen, sagte Penny Whetton von der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation.
Die gegenwärtige Dürre stehe im Zusammenhang mit dem Klimaphänomen El Nino, das feuchte Luft aus Asien und Ozeanien an die Westküsten Nord- und Südamerikas bringt. Überflutungen in Amerika und Dürren in Asien sind die Folge. Die Situation wird nach Experteneinschätzung durch falschen Umfang mit Wasser verschärft. Das Anzapfen von Grundwasser könne Flüsse zum Versiegen bringen, darunter das System, das die australische Kornkammer mit Wasser versorgt.

Artikel vom 14.10.2006