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Spezielle Software für
Rathaus, Knast & Co.

Nexus IT-Systeme: Computerprogramme aus Hüllhorst

Von Wilfried Mattner
Hüllhorst (WB). Materialwirtschaft, Lagerhaltung, Verwaltung eines Fuhrparkes oder von Fundsachen - kaum noch etwas geht ohne Computer beziehungsweise ohne die entsprechenden Programme in Firmen und Verwaltungen. Um Abläufe zu optimieren, muss Software entwickelt und ständig verbessert werden.

Als Spezialist derartiger Software und Projektierung hat die Nexus IT-Systeme GmbH & Co. KG in Hüllhorst mittlerweile einen guten Namen in ganz Deutschland. Ideale Startvoraussetzung fanden die Firmengründer Ralf Kleine-Tiemann, Elke Frenzel und Claus Buschmann im Januar 2001 im Gründer- und Anwendungszentrum (GAZ) in Espelkamp. Unternehmensziel war und ist Softwareentwicklung und Projektierung für Kommunalverwaltungen. Dabei ging es zunächst um ein Programm für städtische Fundbüros, das klein und kompakt sein sollte, damit es auch leicht und schnell beherrschbar ist. Seine Anwender finden sich inbesondere in Nordrhein-Westfalen.
Die Verwaltung städtischer Immobilien ist ein weiteres Feld, das mit Nexus-Produkten »beackert« wird. Denn wenn Stadthallen, Sporthallen oder Dorfgemeinschaftshäuser an Vereine und Privatpersonen vermietet werden, muss auf einen Blick sichtbar werden, ob die gewünschten Objekte frei oder belegt sind, und nach der Nutzung müssen Rechnungen gestellt werden. Hier sind die Hüllhorster Tüftler die richtigen Ansprechpartner. Ihr »Nexus-Event« wird besonders genutzt in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. »In der Hüllhorster Nachbarschaft sind wir leider noch nicht so stark vertreten«, bedauert Ralf Kleine-Tiemann. Elke Frenzel ergänzt: »Unsere Immobilienverwaltung bietet sich auch für kleine Kommunen an, die keine teuren Lösungen wollen. Denn sie ist flexibel und leicht zu handhaben.«
Drittes wichtiges Standbein ist die Fuhrparkverwaltung mit Computerhilfe. Darauf setzt die Stadt Lemgo - mit guten Erfahrungen. Alle Dienststellen können über ein Intranet Dienstwagen reservieren, was zu bemerkenswerten Einsparungen geführt hat. Durch die Umsetzung des Fahrzeugpools konnte auf die Ersatzbeschaffung von zwei Wagen verzichtet werden, so dass 19 Fahrzeuge ausreichten. Und mittlerweile wurde der Bestand um drei weitere Wagen verringert - eine Ersparnis von 3500 Euro jährlich allein an Steuern und Versicherung.
Bei der Einführung von Programmen steht Nexus den Anwendern selbstverständlich zur Seite. Ralf Kleine-Tiemann: »Lange Anlaufphasen benötigen wir aber nicht, so dass sich Zeit und Kosten stark in Grenzen halten.«
Bereits seit 2001 läuft im Hause Nexus das Projekt Kammerverwaltung. Unter dem Begriff »VeLiS« (Versorgung und Logistik im Strafvollzug) ist ein Programm entwickelt worden, mit dem alle persönlichen Gegenstände von Strafgefangenen vom Tag ihrer Einlieferung bis zur Entlassung erfasst, kontrolliert und ausgebucht werden. Sicherheitsaspekte spielen dabei eine große Rolle. Weiterentwicklungen führten zu einer Einkaufs- und Lagerverwaltung, aus der in fünf Jahren ein komplettes Programm für Materialwirtschaft und Logistik entstand. Darauf baut mittlerweile der Strafvollzug in mehreren Bundesländern. Es ermöglicht -Êwie in der Privatwirtschaft - kostengünstige Lagerhaltung und kurzfristige Bestellungen, und das für unterschiedlich strukturierte Strafanstalten, getrennt nach Frauen und Männern.
Jüngst traf sich die Nexus-Unternehmensleitung mit Justiz-Vertretern aus acht Bundesländern zu einer Konferenz in Hüllhorst. Dabei ging es um einen Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, dieses Programm zu ergänzen: um eine Inventarverwaltung zur Erfassung des Anstalts-Anlagevermögens und um ein Modul für Anstaltsküchen mit Rezeptverwaltung oder Speiseplanerstellung. Nährwertberechnung, Religion, vegetarische Kost - das alles muss berücksichtigt werden.

Artikel vom 21.10.2006