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O'zapft is: Bielefelder und
Gäste lassen's krachen

OB David eröffnet 9. Oktoberfest in Seidensticker Halle


Von Gerhard Hülsegge
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB) O'zapft is! Mit zwei kräftigen Hammerschlägen hat Oberbürgermeister Eberhard David Freitagabend Punkt 19.11 Uhr das 9. Bielefelder Oktoberfest eröffnet. 3500 Besucher füllten die Seidensticker Halle bereits am ersten von zwei Festtagen. Am heutigen Samstag folgt der 2. Teil, werden noch mal so viele Gäste zum Schunkeln, Singen, Essen und Trinken nach bayerischem Vorbild erwartet.
Noch bevor der zünftig in krachledernem Beinkleid erschienene OB (»Die Hose ist vier Jahre alt, ich habe sie im Allgäu und auf der Bielefelder Hütte getestet«) den Startschuss für Geselligkeit pur gab, schlug die Stunde des Otto Schwarzfischer. Der 67-jährige Chef der gleichnamigen Oktoberfestkapelle feierte sein 50-jähriges Bühnenjubiläum und spielte zum 3. Mal mit seinem Orchester in Bielefeld auf. Grund genug für Stadthallen-Geschäftsführer Hans-Rudolf Holtkamp und Festwirtin Gabi Werning, ihm einen Blumenstrauß zu überreichen.
Freute sich Holtkamp - in kariertem Hemd; Jeans und Landlook-Sakko - auch über das ausverkaufte Haus, spielt er nicht mit dem Gedanken, die Bielefelder Gaudi von zwei wieder auf drei Tage auszudehnen. »Irgendwo ist der Markt gesättigt«, meinte er. Inzwischen werden fast überall Oktoberfest gefeiert. Gottlob sei Bielefeld dabei aber immer noch der größte.
Dass die Leinenstadt nicht nur die heimische Bevölkerung anlockt, stellten Juan Martinez, Alvaro Balbás Terceno, Jesus Griménez Duran, Miguel Herrera Pereda, Pablo José Azpitarte Fraile, Ignacio Güemes Gutierrez und Angel Garcia Bartolomé unter Beweis. Die sechs Spanier waren auf Einladung von Martin Kranzmann eigens aus Burgos angereist, um sich der Blasmusik, schmucken Dirndln und volkstümlichem Liedgut hinzugeben.
Die Preise bei Bielefelder Oktoberfest sind übrigens relativ stabil geblieben. Mit 6,40 Euro für die Maß ist das Bier immer noch günstiger als auf der Münchener Wies'n, wo der Liter in diesem Jahr 7,40 Euro kostete. Zwischen 3,80 und 9,50 Euro müssen die Bielefelder für die deftigen Leckereien auf den Tisch legen. Dafür mundeten auch am Freitag Haxe, Weißwurst, Leberkäse und Kaiserschmarrn vorzüglich. Und zu vorgerückter Stunde sah man einige Gäste auch auf den Tischen tanzen.
Wer Samstag noch mal kräftig mitfeiern möchte, kann zwei Stunden vor und zwei Stunden nach der Veranstaltung mit seiner Eintrittskarte kostenlos Stadtbahnen und Busse benutzen. Dies gilt auch für die NachtBus-/NachtExpress-Linien. Würde der Bayer sagen: »Des is a guate Idee!«

Artikel vom 14.10.2006