19.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit Vorsicht genießen

Moslemsbruderschaft in Ägypten verboten


Zu dem Beitrag »Neue Mohammed-Verhöhnung«:
Ich frage mich, wie man die ägyptische »Moslembruderschaft« ohne irgendeine Anmerkung zu Ihrer Geschichte (ich erinnere an das Attentat auf Ägyptens Präsident Nasser) gleichsam als Stimme Ägyptens zitieren kann? Kein Hinweis auf das Verbot dieser Gruppierung in Ägypten, den zumindest teilweise geheimen Charakter, die internationale Vernetzung (Hamas etc.), die Vertretung in Deutschland und die Beurteilung des Verfassungsschutzes.
Zum Vergleich: Wie würde man es wohl empfinden, wenn die Deutsche Presse Agentur (dpa) etwa eine Äußerung einer der NPD nahestehenden Gruppe in ähnlicher Weise zitieren würde?
Zwar wissen geübte Zeitungsleser, dass solche »Nachrichten« mit Vorsicht zu genießen sind. Aber selbst ein mit einem guten Langzeitgedächtnis ausgestatteter Leser hat nicht immer gleich den Zusammenhang parat. Schon ein kurzer Hintergrundartikel zum Thema »Muslimbruderschaften« würde allen Lesern helfen, solche tagesaktuellen Nachrichten besser einzuordnen.
PS.: Übrigens gibt es bislang of- fenbar keine Reaktion islamischer Verbände in der Bundesrepublik. Ist das nicht die eigentliche Nachricht?WILFRIED FOCKEN32369 Rahden

Artikel vom 19.10.2006