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Keine Geschäfte mit
geklonten Kätzchen

Biotechfirma schließt nach zwei Jahren


San Francisco (dpa). Eine kalifornische Biotechnikfirma, die vor zwei Jahren erstmals ein Kätzchen auf Bestellung klonte und für 50 000 Dollar verkaufte, hat den Betrieb eingestellt. Als Grund wurde genannt, dass sie »bis jetzt keine Technologie entwickeln konnte, die das Klonen von Haustieren wirtschaftlich rentabel machen würde«.
Das Unternehmen Genetic Savings and Clone bei San Francisco hatte seit 2004 zwei geklonte Katzen verkauft, darunter »Little Nicky«, einen Klon von Kater »Nicky«, der in 2003 mit 17 Jahren gestorben war. Die Katzenbesitzerin bezahlte damals 50 000 Dollar für das neun Wochen alte Klon-Kätzchen.
Die von US-Millionär John Sperling gegründete Firma war die erste weltweit, die Katzen zum Verkauf klonte und Hundebesitzern erstmals auch genetisch identische Kopien ihres vierbeinigen Lieblings liefern wollte. Der Versuch, den 2002 gestorbenen Hund von Firmengründer Sperling zu klonen, war aber gescheitert.
Der Fall von »Little Nicky« hatte unter Tierfreunden in den USA gemischte Gefühle ausgelöst. Tierschützer brachten damals an, das jedes Jahr allein in den USA Millionen Katzen getötet würden, die in Tierheimen keine Abnehmer finden. Die Nachricht von der Firmenschließung wurde von Tierschützern begrüßt. »Es war in vieler Hinsicht falsch, ein derartiges Geschäft zu beginnen.« Das Unternehmen hätte trauernde Tierbesitzer nach dem Verlust ihres Haustieres mit dem Klonangebot ausgenützt.
Unternehmensleiter Lou Hawthorne hatte 2004 gesagt, dass der Klonprozess im Laufe der Jahre ausreife und preiswerter werden dürfte. Das weltweit erste Klon-Kätzchen, ein Weibchen namens CC, wurde vor fünf Jahren geboren. Genetic Savings and Clone war daran ebenfalls beteiligt.

Artikel vom 13.10.2006