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Selbstmörder lässt Zug entgleisen

Ein Toter, vier Verletzte und schwere Sachschäden in Dresden


Dresden/Metz (dpa). Beim Zusammenstoß eines Zuges mit einem Auto ist gestern Morgen in Dresden der Autofahrer ums Leben gekommen. Der Zugführer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, drei Reisende erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Der Zug war mit etwa 30 Menschen besetzt.
Einem Bahnsprecher zufolge deutet alles auf einen Suizid des Autofahrers hin. Der 44 Jahre alte Mann habe mit seinem Wagen an der S-Bahn-Station Dresden-Trachau gewartet und sei dann gegen 7 Uhr direkt vor den Regionalexpress gefahren, der an dieser Stelle mit Tempo 120 rollt. Dass kein größeres Unglück geschah, grenzt dabei beinahe schon an ein Wunder. Denn zwei Wagen des Zuges entgleisten nach dem Aufprall, stellten sich quer und beschädigten auf 300 Metern die Gleisanlagen, darunter einen Leitungsmast, Stromleitungen und eine Brücke. Auch das Gleis der Gegenrichtung war betroffen.
»Wir haben noch Glück gehabt«, sagte der für den Verkehrsbetrieb zuständige Sprecher der DB-Region in Sachsen, Klaus-Dieter Martini. Das Unglück hätte mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Opfer gefordert, wenn die Zugwagen über das Brückengeländer auf eine viel befahrene Straße darunter gestürzt wären.
Erst gestern waren bei einem Zugunglück im Osten Frankreichs fünf Menschen getötet und 16 verletzt worden, als in Lothringen, nahe Luxemburg und der deutschen Grenze, ein Regionalexpress und ein Güterzug frontal zusammenprallten. Ursache war vermutlich eine falsch gestellte Weiche.

Artikel vom 13.10.2006