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»Frauen sind
anders krank«


Bielefeld (sas). »Frauen sind anders krank«, sagt Dr. Petra Kolip. Symptome und Krankheitsverläufe unterscheiden sich von denen der Männer. Die Professorin, Direktorin des Institutes für Public Health und Pflegeforschung an der Uni Bremen, spricht darüber heute im Rahmen einer Veranstaltung der »Viktoria«, einer Vereinigung von Selbsthilfe- und Sportgruppen nach Krebs. Sie beginnt um 15 Uhr im Sitzungssaal des Neuen Rathauses, der Eintritt ist frei.
Auch bei Frauen, führt Kolip aus, gibt es zum Beispiel als Zeichen eines Herzinfarktes die typischen Symptome wie Ziehen im linken Oberarm oder Brustschmerz. Ebenso aber können Oberbauchbeschwerden und Übelkeit bei ihnen Indiz für einen Infarkt sein - Symptome, die aber häufig auch von Medizinern falsch gedeutet werden. »Mein Anliegen ist, Ärzte und Patientinnen dafür zu sensibilisieren, dass es Unterschiede gibt.« Umgekehrt, kritisiert Kolip, würden körperliche Umbruchphasen wie die Wechseljahre unter medizinischen Gesichtspunkten behandelt und die Frauen routinemäßig mit Hormonen und anderen Medikamenten therapiert und damit überversorgt.
Zweiter Referent neben Kolip ist Dr. Martin Görner, Onkologe an den Städtischen Kliniken Mitte, der neue Krebstherapien vorstellt.

Artikel vom 13.10.2006