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Blauzungenkrankheit in der Region

Zwei Rinder in der Kreisen Höxter und Paderborn erkrankt

Bad Wünnenberg/Höxter (WB/vah/dpa). In den Kreisen Höxter und Paderborn ist bei zwei Rindern die Blauzungenkrankheit festgestellt worden. Es handelt sich um ein Tier in Bad Wünnenberg. Den »Fundort« des Rindes im Kreis Höxter nannte die Verwaltung nicht.

Für Menschen ist die Virusinfektion allerdings ungefährlich, auch Fleisch und Milchprodukte von erkrankten Tieren sind unbedenklich. Obwohl die Zahl nachgewiesener Fälle von Blauzungenkrankheit steigt, glaubt das nordrhein-westfälische Agrarministerium an ein baldiges Ende der Tierseuche. »Wir haben gute Chancen, dass im Frühjahr der Spuk vorbei ist«, sagte gestern der Referatsleiter für Tiergesundheit, Friedhelm Jaeger. Die Fachleute beim Ministerium gehen davon aus, dass sich heimische Mücken über einen importierten Wiederkäuer mit dem Erreger infiziert haben.
Dass die Zahl der registrierten Fälle zur Zeit weiter steigt, ist für Jaeger nicht verwunderlich. »Wir haben warmes Wetter und die Mücke fliegt«, sagte er. Erst bei Temperaturen unter 12,5 Grad sei sie nicht mehr aktiv, und dann werde es auch keine neuen Ansteckungsfälle mehr geben. Der Erreger bleibe bei Rindern und Schafen 100 Tage im Blut. »Wir versuchen, alles zu machen, dass wir im Frühjahr keine Tiere mehr im Land haben, die einen Erreger im Blut haben«, sagte Jaeger. Die Ansteckungsgefahr soll so für die neue, nicht-infizierte Mückenpopulation gebannt werden.
Zur Zeit werden klinisch erkrankte Tiere untersucht, bei denen die Symptome sichtbar sind. Die Tierseuche ist nach Angaben des Ministeriums bisher in 30 von 54 nordrhein-westfälischen Landkreisen aufgetreten. Im November soll mit einer landesweiten Untersuchung von Tieren begonnen werden, die Aufschluss über die Ausdehnung der Seuche und über die Anzahl der infizierten Tiere geben soll. Das Blut werde dabei auf Antikörper untersucht, die noch lange nach Abklingen der Krankheitserscheinungen nachweisbar sind.

Artikel vom 13.10.2006