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Der Lohn für Löw
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Die ersatzgeschwächten Schweden, Irland, San Marino, Georgien und die Slowakei: nein, die ganz hohen Fußball-Hausnummern waren das nicht. Doch wie haben sich deutsche Nationalmannschaften in der Vergangenheit gerade gegen die vermeintlich so leichten Konkurrenten oft schwer getan.
Und jetzt?
Locker nimmt das DFB-Team alle Hürden. Fünf Siege, 23:1 Tore. Meckert da noch einer?
Es macht einfach wieder Spaß, diesen Spielern zuzusehen. Da kommt Freude auf, wenn die Routiniers wie Michael Ballack, Torsten Frings, Bernd Schneider und Miroslav Klose die Bälle servieren - und die jüngeren Kollegen wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Lukas Podolski die Vorlagen aufnehmen und sofort verwandeln.
Die deutsche Elite-Auswahl im Herbst 2006: die Richtung stimmt, die Mischung passt, das Klima ist prima. Der Mann hinter dieser erstaunlichen Mannschaft übernimmt dabei die Hauptrolle. Bundestrainer Joachim Löw hat bisher ein Kunststück abgeliefert. Denn die Deutschen spielen so, als wenn immer noch WM wäre.
Überraschend mal nach oben zu kommen, das haben viele geschafft. Aber das hohe Niveau danach zu halten, das war schon immer weitaus schwerer.
Hier kassiert Löw jetzt den verdienten Lohn für seine Arbeit. Bei der WM stand er zwar im Schatten des lauten Antreibers Jürgen Klinsmann, dass die Mannschaft aber ins Licht rückte, lag auch an dem leiseren Löw. Sein Chef spielte den Motivator, er war der taktische Organisator.

Artikel vom 13.10.2006