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Ohne direkten Kontakt zu Terroristen

Bundesanwaltschaft: verhafteter El-Kaida-Helfer extremer Islamist


Karlsruhe (dpa). Der in Georgsmarienhütte bei Osnabrück festgenommene mutmaßliche El-Kaida-Unterstützer hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler keine direkten Kontakte zu dem Terrornetzwerk. Der 36-Jährige habe seine veröffentlichten Audio- und Videobotschaften der El-Kaida-Führer aus dem Internet gezogen und Hetzreden gestreut, sagte Bundesanwalt Rainer Griesbaum gestern. »Das kann jeder.« Ibrahim R. war am Dienstag festgenommen worden. Der Iraker sitzt in Untersuchungshaft und hat bislang nicht ausgesagt.
Der Mann habe die Mitteilungen in einem so genannten Chatroom weitergegeben, in dem die Ziele der El Kaida ebenso verherrlicht worden seien wie die bisherigen Terroranschläge. »Es lassen sich aus den Beiträge in diesem Chatroom allerdings bislang keine Rückschlüsse ziehen auf geplante oder vergangene Anschläge«, sagte Griesbaum.
Die Bundesanwaltschaft stehe erst am Anfang der Ermittlungen. Auch die sichergestellten Laptops, das Handy, ein MP3-Player und Notizen seien noch nicht ausgewertet. »Die bisherigen Ermittlungen zeigen aber, dass wir an der richtigen Person dran sind«, sagte Griesbaum. Nach seiner Ansicht handelt es sich bei dem 36-Jährigen um einen extremen Islamisten.

Artikel vom 13.10.2006