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Airbus-Krise

Weniger politischer Einfluss


Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dessen Tochter Airbus sind mit umfangreichen Staatsinvestitionen der verschiedenen Herstellerländer unterstützt worden. Es ist daher unrealistisch anzunehmen, dass solche multinationalen Unternehmen völlig frei von politischem Einfluss werden könnten. Aber in diesen Krisentagen ist klar geworden, dass eine Managementstruktur geschaffen werden muss, die unabhängige Entscheidungen nach wirtschaftlichen Kriterien ermöglicht.
Es ist wenig sinnvoll, dass einzelne Airbus-Bauteile von einem Land in ein anderes geschafft und dort weitere Komponenten hinzugefügt werden, um sie schließlich an einem dritten Standort zusammenzubauen - aus Rücksicht auf die Interessen der Anteilseigner. Mit dem Einstieg Russlands bei EADS werden die Probleme nicht kleiner.
Richtig indes ist, dass Angela Mer- kel und Jacques Chirac den EADS-Managern Rückendeckung für einen ausgewogenen Sanierungsplan geben, der deutsche und französische Interessen berücksichtigt. Ein Einstieg des deutschen Staates bei EADS kann nur vorübergehend sein, bis sich ein privater Investor gefunden hat. Denn es ist nicht Staatsaufgabe, Flugzeuge zu bauen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 13.10.2006