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Frühstarter fit
für Frankfurter

Starke Baskets wollen Hurd halten

Von Elmar Neumann
(Text und Foto)
Paderborn (WB). Stolze 4:2 Punkte und in der Tabelle vor Krösus ALBA Berlin: Besser hätte die Saison für Erstliga-Neuling Paderborn Baskets kaum beginnen können. Der Aufsteiger ist obenauf und profitiert von einem beabsichtigten Frühstart.

»In diesen ersten Spielen zahlt sich aus, dass wir zwei Wochen früher mit der Vorbereitung begonnen haben als der Rest der Liga. Gerade bei den Teams, die sich für Play-off-Kandidaten halten, sind die Planungen so ausgerichtet, dass sie tatsächlich erst gegen Ende der Saison konstante Leistungen abrufen können«, erklärt Baskets-Sportdirektor Nima Mehrdadi das Erfolgsrezept.
Dessen Zutaten waren am Mittwoch so gar nicht nach dem Geschmack des TBB Trier und könnten am Samstag (19.30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) auch bei den Deutsche Bank Skyliners Frankfurt für Magenverstimmungen sorgen. »Ich weiß aus erster Hand, dass auch Frankfurt noch lange nicht so weit ist. Trainer Charles Barton ist noch dabei, die Rollen zu verteilen«, sagt Mehrdadi. Diese bestens informierte »erste Hand« hat übrigens einen Namen, heißt Stefano Garris, ist 27 Jahre alt, und erlernte einst in Paderborn das Basketballspielen.
Mittlerweile ist »Nino« Nationalspieler und kehrt nach den Stationen TuS Lichterfelde und ALBA Berlin nun im Trikot der Deutsche Bank Skyliners (ebenfalls 4:2 Punkte) in seine Heimatstadt zurück. Natürlich treten Garris und der Deutsche Meister 2004 morgen als Favoriten im Sportzentrum Maspernplatz an, doch diese Paderborn Baskets sollte schon nach drei Spieltagen kein Gegner mehr auf die leichte Schulter nehmen - die Fortschritte des Neulings sind beeindruckend.
Zum Saisonauftakt in Quakenbrück (71:84) zahlte das Team von Coach Doug Spradley noch reichlich Lehrgeld, jetzt kassieren die Seinen bereits kräftig ab. Beispiel gefällig? Bitte schön. »Wir dachten nach dem Studium der Spiele gegen Quakenbrück und Tübingen, dass Paderborn bei den Rebounds Schwächen hat«, gab Triers Trainer Joseph Whelton nach der 60:75-Niederlage zu. Allein von diesem vermeintlichen Schwachpunkt war nichts mehr zu sehen. Mit 49:29 entschieden die Gäste diesen Vergleich unter den Körben souverän für sich, angeführt von Lamar Hurd, der für einen Aufbauspieler unglaubliche 17 Rebounds sammelte.
Entsprechend bestrebt sind Mehrdadi & Co., den Ersatz für den verletzten Kapitän Tim Black dauerhaft an die Baskets zu binden. Leise Hoffnung setzt der Deutsch-Iraner nicht zuletzt in den heutigen Sponsorenabend: »Einen Spieler wie Lamar darf man nicht wieder ziehen lassen. Ich hoffe, es finden sich Sponsoren, die uns helfen, ihn zu halten.«

Artikel vom 13.10.2006