Hamburg/Gütersloh (dpa/WB). Der Bertelsmann-Konzern will in den nächsten Jahren vor allem aufs Fernsehen, zunehmend aber auch auf das Internet setzen. Die Bertelsmann-Fernsehtochter RTL Group, Europas größter privater Fernsehanbieter, werde für die nächsten zehn Jahre der größte Gewinnbringer unter den sechs Sparten des Konzerns bleiben, sagte Bertelsmann-Vorstandschef Gunter Thielen in einem Interview mit der Wochenzeitung »Die Zeit«. Ein »beträchtlicher Teil unserer Investitionen« werde »bis auf weiteres« ins Fernsehgeschäft fließen, kündigte Thielen an. Das Fernsehen werde in nächster Zeit einem starken technischen Wandel unterworfen sein, sagte Thielen. »Durch die Digitalisierung entstehen Hunderte neuer Sender.« Dieses Geschäft gelte es zu beherrschen und mitzugestalten. Die RTL Group hat mit knapp 9000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr 5,1 Milliarden Euro umgesetzt. Die europaweit 34 Sender der Gruppe erreichen täglich 170 Millionen Zuschauer. RTL-Group-Vorstandschef Gerhard Zeiler hat vor kurzem den Start neuer digitaler Kanäle in Deutschland und Großbritannien angekündigt. Im Internet will Thielen künftig mehr Umsatz machen, als die bisher eine Milliarde Euro jährlich. Zum Verkauf von Büchern, Musik, DVD soll mehr als bisher die Werbung kommen. Die Internet- Werbung verzeichne derzeit ein Wachstum von 50 Prozent. Die Geschäfte im und mit dem weltweiten Netz sollen allerdings vor allem selbst entwickelt werden. Er nannte eine Krimi-Reihe fürs Handy der Fernseh- Produktionsgesellschaft Ufa als Beispiel. Übernahmen stünden nicht auf dem Programm. In den meisten Fällen seien sie derzeit zu teuer.
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