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Rang fünf reicht zum fünften Titel

DTM: Schneider krönt sich zum Champion - Spengler siegt in LeMans

Le Mans (dpa). Mercedes-Mann Bernd Schneider hat dank einer Aufholjagd vorzeitig sein Meisterstück abgeliefert.

Der Saarländer sicherte sich durch einen fünften Platz bei der DTM-Premiere in Le Mans zum fünften Mal den Titel und unterstrich damit seinen Ruf als »Michael Schumacher« dieser Rennserie. »Bombastisch! Unglaublich!«, jubelte Schneider.
Der Tourenwagen-König aus St. Ingbert hofft nun auf eine Fortsetzung seiner Karriere: »Es macht viel Spaß, in der DTM zu fahren.« Nach der ersten Champagnerdusche kündigte der sonst eher zurückhaltende Schneider eine »Bussi-Tour« für sein Team an: »Jeder kriegt einen Kuss von mir.«
Bruno Spengler, der vor dem vorletzten Saisonlauf nur noch minimale Meisterchancen hatte, vervollständigte als Sieger den Mercedes-Triumph. Der Kanadier setzte sich vor seinem finnischen Markenkollegen Mika Häkkinen und dem Dänen Tom Kristensen als bestem Audi-Vertreter durch. »Das war eine superstarke Leistung von Bernd und ein traumhaftes Ergebnis«, sagte Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug.
Vor dem Saisonfinale in zwei Wochen auf dem Hockenheimring hat Schneider mit 66 Punkten den Titel in der Tasche. Zwischen seinem Markenkollegen Spengler (53 Punkte) und Kristensen (50) geht es noch um den zweiten Platz.
Dabei hatte es in Nordfrankreich lange nach einer Titelvertagung ausgesehen. Schneider sorgte durch einen völlig verkorksten Start selbst unfreiwillig für zusätzliche Spannung. Der 42 Jahre alte Rennfahrer, der schon im Qualifikationstraining als enttäuschender Neunter gepatzt hatte, fiel nach einem Ausritt ins Kiesbett zunächst bis auf Platz 16 zurück. Aber auch Kristensen kam nicht optimal weg und rutschte vom zweiten auf den vierten Rang zurück. Der Däne, der hier sieben Mal den Langstreckenklassiker 24 Stunden von Le Mans gewann, hatte aber eh nur noch minimale Meisterschaftschancen. »Wir haben den Titel schon früher verspielt«, sagte Kristensen.
Stolz war Schneider auch darauf, dass er seinen fünften Titel nach 1995, 2000, 2001 und 2003 ohne Schützenhilfe perfekt gemacht hat. »Es gibt die berühmte Stallorder«, sagte der frühere Formel-1-Fahrer, »und die habe ich nicht gebraucht«.

Artikel vom 16.10.2006