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Auseinandersetzung
mit Nazi-Propaganda

Kunsthalle und MARTa planen Ausstellung


Bielefeld/Herford (WB). In zwei parallel laufenden Ausstellungen wollen die Kunsthalle Bielefeld und das Museum MARTa Herford an die 1937 von den Nationalsozialisten inszenierte Schau »Entartete Kunst« erinnern. Unter dem Titel »1937. Deutschland und Europa. Perfektion und Zerstörung« soll es 70 Jahre nach der Propagandaschau eine Auseinandersetzung mit dem auch Kunst und Kultur zerstörenden Werk der Nazis geben. In Bielefeld werden dazu vom 3. Juni 2007 an Werke namhafter zeitgenössischer Künstler zu sehen sein, die zwischen 1936 und 1938 ein Zeichen gegen die Nazi-Diktatur setzten. Namen will die Kunsthalle noch nicht nennen, da die Verträge noch nicht abgeschlossen sind. Im Gegensatz dazu sollen in Herford Arbeiten von Künstlern zu sehen sein, die dem Nationalsozialismus nahestanden. Dazu gehören Leni Riefenstahl, Arno Breker und Josef Thorak. Möglich ist auch, dass Albert Speers Modell »Germania« gezeigt wird. Zuletzt hatte die Ausstellung mit Skulpturen von Arno Breker in Schwerin für einige öffentliche Diskussionen gesorgt. »1937« wird die erste gemeinsam erarbeitete Aussstellung der beiden Kunsthallen sein. Um die Finanzierung des Projektes sicherzustellen, wurde bei der Kunststiftung NRW ein Zuschussantrag gestellt.

Artikel vom 12.10.2006