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CSU-Parteitag

Mannschaftsspieler Stoiber


Bundeskanzlerin Angela Merkel wird diese Aufforderung gerade aus dem Munde des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber am Freitag bei ihrem Auftritt beim CSU-Parteitag in Augsburg mit Freude vernommen haben. Bayerns Ministerpräsident rief zu mehr Geschlossenheit auf. Jeder, der an der großen Koalition herumnörgele, müsse wissen, eine Alternative gebe es nicht.
Dass dies in der Vergangenheit nur allzu oft anders geklungen hat, Schwamm drüber. Doch die Kanzlerin kann sich nicht darauf verlassen, dass der Quertreiber aus München geläutert ist. Wie so oft bei dem Verhalten des CSU-Chefs steckt natürlich auch diesmal viel Eigennutz dahinter. Stoiber will 2008 als Regent in Bayern wiedergewählt werden. Und die jüngsten Umfragen in Bayern haben gezeigt, dass er selbst und die CSU schon einmal bessere Zeiten erlebt haben.
Dass er die von ihm mühsam mit ausgehandelten Grundzüge der Gesundheitsreform über Wochen massiv attackiert hat, haben ihm auch die bayerischen Wähler übelgenommen. Stoiber will mit dem Parteitag dem Wähler ein klares Signal der Geschlossenheit geben und davon überzeugen, dass er ja doch ein Mannschaftsspieler ist.
Dirk Schröder

Artikel vom 14.10.2006