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OWD bleibt eine Baustelle:
Rost setzt Spundwänden zu

Vorsicht geboten an Ausfahrt »Johannistal«/Adenauerplatz


Bielefeld (gge). Der Ostwestfalendamm (OWD) bleibt Baustelle. In einem weiteren Bauabschnitt wurde jetzt damit begonnen, auch an der Ausfahrt »Johannistal« in Fahrtrichtung Bielefeld/Adenauerplatz die marode Spundwand nach der Entrostung neu mit einem vierlagigen Speziallack zu beschichten. »Wir hoffen, die Arbeiten in zwei Wochen abschließen zu können«, sagte Christoph Kahmann vom Amt für Verkehr gestern im Gespräch mit WESTFALEN-BLATT. Danach wird der Verkehr auch wieder über die normale Fahrbahn einspurig vom OWD ins Zentrum geführt.
Bei den Stützwänden aus dem Jahre 1973 handelt es sich um eine gerammte Spundwand aus angeblich wetterfestem Baustahl. Sie sind aber im Fußbereich verrostet. Am niedrig legierten Stahl konnte sich keine patinaähnliche, rostfarbene Schutzschicht bilden, weil Wasser, Tausalz und Schmutz ihnen ständig zusetzt. »Das Salz, das von den Autos ständig an die Wand spritzt, wirkt brutal«, betonte Kahmann. Über 1,20 Meter Höhe (gerechnet von der Fahrbahnoberkante) sehe die Sache anders aus. Hier habe sich die Patina trotz »Streusalzsprühnebel« vollständig ausgebildet.
Die fortschreitende Abrostung der Wände im Fußbereich würde ohne Sanierungsmaßnahme dazu führen, dass die Spundwand ihre planmäßige Nutzungsdauer von 100 Jahren nicht erreichen würde. Zur Erneuerung wäre dann ein erheblicher finanzieller Aufwand nötig.
Jetzt werden mindestens 110000 Euro investiert. Und durch die Beschichtung des Fußbereiches und die Abdichtung der Bereiche vor der Spundwand mit Gussasphalt geht die Stadt davon aus, dass sich in den nächsten 30 Jahren keine neuen großflächigen Abrostungen unter der Beschichtung einstellen. Die Beschichtung des Wandfußes muss nach zirka 25 Jahren überarbeitet werden, damit das Bauwerk auch im Jahr 2073 noch standsicher ist. Auch in Richtung Brackwede nagt das Salz an den OWD-Wänden. Hier ist jedoch der Landesbetrieb Straßenbau NRW als Baulastträger in der Verantwortung.

Artikel vom 12.10.2006