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Regionalexpress rast
frontal in Güterzug

Fünf Tote und viele Verletzte in Frankreich


Metz (dpa). Beim Frontalzusammenstoß zweier Züge in Lothringen sind gestern mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere wurden schwer verletzt. Nachdem zunächst von zwölf Toten die Rede gewesen war, sprach die Präfektur am Abend von fünf bestätigten Toten. Darunter ist ein Bahnarbeiter, der das Schotterbett erneuern sollte.
Ein mit 20 Berufspendlern besetzter doppelstöckiger Regionalexpress aus Luxemburg stieß in einer Kurve mit einem Güterzug zusammen, der von Thionville in Richtung Luxemburg unterwegs war. Die Lokomotiven verkeilten sich ineinander. Güterwaggons sprangen aus den Gleisen und zertrümmerten einen Waggon des Regionalzugs, in dem Passagiere eingeklemmt wurden.
»20 bis 30 Sekunden lag gab es nur Lärm, Lärm, Lärm«, sagte der luxemburgische Zugkontrolleur, der das Unglück mit ein paar Rippenbrüchen überlebte, im Fernsehen. »Nichts hat den Aufprall angekündigt.« Die Bergung der Opfer sei sehr schwierig, sagte ein Eisenbahner. »Feuerwehrleute steigen auf die Fahrzeuge um Fahrgäste zu erreichen, die noch in dem Passagierzug stecken.«
Der Unfall ereignete sich an einer Baustelle, an der der Verkehr eingleisig vorbeigeführt wurde. Ersten Untersuchungen zufolge soll eine falsche Weichenstellung auf luxemburgischer Seite den Unfall verursacht haben. Der französische Güterzug habe freie Fahrt gehabt. Güterlok und Regionalzug waren neu und funktechnisch gut ausgerüstet.

Artikel vom 12.10.2006