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Mentoren für Familienfreundlichkeit

Pilotprojekt der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung -Êzehn mittelständische Firmen gesucht

Von Bernhard Hertlein
Gütersloh (WB). Familienbewusste Personalpolitik ist nicht nur soziale Verpflichtung, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Die Bertelsmann-Stiftung bildet Mentoren für klein- und mittelständische Betriebe aus.

»Mit dem Pilotprojekt möchten wir familienfreundliche Strukturen im Mittelstand stärker verankern und die Unternehmen konkret bei der Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen unterstützen«, sagt Rocco Thiede, Leiter des Projekts »Balance von Familie und Arbeitswelt« bei der Stiftung. Die Teilnehmer aus zehn Unternehmen werden zu familienbewussten Führungskräften ausgebildet. Ziel ist es, dass sie mit diesem Wissen die Strukturen in ihren Betrieben verändern. Die Teilnahme an der Mentoren-Ausbildung ist, abgesehen von den Fahrtkosten, unentgeltlich.
Derzeit läuft die Auswahl der Unternehmen, die an der Pilotphase des Projektes teilnehmen werden. Bereits Anfang Dezember startet das erste Seminar. Träger des Projekts ist außer der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung auch das nordrhein-westfälische Landesministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration. Dessen Ressortchef Armin Laschet (CDU) wird Anfang November zu einem Arbeitstreffen mit Liz Mohn nach Gütersloh kommen.
Die fachliche Umsetzung der Seminare liegt in den Händen der Freudenberger Unternehmensberaterin Elke Hömske. Geplant sind insgesamt sechs Module, von denen zwei gemeinsam mit den Lebenspartnern durchgeführt werden sollen. Die Tagungen finden jeweils an den Wochenenden statt und dauern zwei bis zweieinhalb Tage. Dazu kommen eine Auftaktveranstaltung, ein Kongress und eine Abschlussveranstaltung, in deren Rahmen auch ein praktischer Leitfaden vorgestellt wird. Ergänzt wird das Programm durch Einzel-Coachings und zwei Fachvorträge. Themen sind beispielhaft Leitbild-Entwicklung, Mitarbeiterführung- und beurteilung, gemischte Teams, Arbeitszeitmodelle, Flexibilisierung und Sicherung von Know-how.
Das erste Modul wird sich Thiede zufolge mit der persönlichen Rolle in Unternehmen und Familie beschäftigen. Nachdem die Voraussetzungen geklärt sind, geht es dann in Modul 2 um Möglichkeiten, sein Zeitmanagement besser zu organisieren. Modul 3 wird sich mit der Steigerung der eigenen Wirksamkeit beschäftigen.
Professionelle Kommunikation in Familie und Beruf ist Thema des vierten Moduls. In Modul 5 werden sich die Teilnehmer mit dem richtigen Führungsstil beschäftigen. Zusammenfassend geht es in Modul 6 dann noch einmal um das Zusammenspiel von Familie und Unternehmen: Welche Umsetzungsklippen könnte es geben? Dabei wird sich möglicherweise zeigen, dass die Firmen noch zu wenig die sozialen Kompetenzen von Eltern nutzen.
Mehr Informationen zu der Mentoren-Ausbildung bietet eine Broschüre der Bertelsmann-Stiftung und der NRW-Landesregierung mit dem Titel »Erfolgsfaktor familienbewusste Personalpolitik« sowie das Internet.
www.bertelsmann-stiftung.de

Artikel vom 14.10.2006