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Mutig, nicht verrückt

Henry Maske kämpft gegen Vorurteile


Frankfurt/Main (dpa). Bei seinem Comeback nach zehn Jahren Ruhestand kämpft Henry Maske gegen den inneren Schweinehund und die Vorurteile der Öffentlichkeit. »Was ich jetzt versuchen will, ist ein Spagat zwischen Mut und Verrücktheit. Wo es hin tendiert, dafür ist zum einen mein Körper verantwortlich. Wozu ist er noch in der Lage. Zum anderen ich selbst. Was kann ich noch schaffen. Ich will mutig sein, nicht verrückt«, beschrieb der ehemalige Box-Weltmeister im Halbschwergewicht seine Motive für die umstrittene Ring-Rückkehr. Am 31. März 2007 will Maske in München gegen Virgil Hill (USA) die offene Rechnung aus seinem letzten Profikampf begleichen.
Die Reaktionen auf seine Comeback-Ankündigung hat der frühere Champion in dieser Schärfe erwartet. »Da bin ich realistisch genug, dass ein Mann von 42 Jahren, der noch einmal boxen will, nicht mit offenen Armen empfangen wird«, erklärte Maske. Den Vorwurf, er kehre ausschließlich des Geldes wegen zurück, weist er weit von sich. »Das Geld war überhaupt kein Motivator. So verrückt zu sein, so etwas zu machen, da hilft das ganze Geld der Welt nichts«, sagte der Unternehmer mit 130 Angestellten. Immerhin räumte Maske aber ein, dass er das Wagnis ohne den finanziellen Anreiz nicht eingegangen wäre. Seine Kampfbörse soll drei Millionen Euro betragen.
Seit Anfang September bereitet sich der »Gentleman« in Hackensack (New Jersey) unter der Anleitung von Teddy Atlas akribisch vor. Mit dem Ex-Trainer des früheren Schwergewichts-Weltmeisters Mike Tyson liegt Maske auf einer Wellenlänge. »Er ist ein Mann, der knallhart arbeitet. Und er fordert von mir den Geist. Das ist, was ich brauche, was ich will, was ich gesucht habe.«

Artikel vom 12.10.2006