Bielefeld (bp). Karstadt plant, an den Freitagen und Samstagen in der Adventszeit das Warenhaus an der Bahnhofstraße bis 22 Uhr geöffnet zu lassen. Das sagte Konzern-Sprecher Jörg Howe. Voraussetzung: Die NRW-Landesregierung gibt die Ladenschlusszeiten noch rechtzeitig frei - etwa zum 1. Dezember 2006 - und die Mitarbeitervertretung sagt ja. Für Howe ist die verlängerte Öffnungszeit vor Weihnachten eine »gute Sache«. Anders als in großen Zentren wie Berlin, Hamburg, Essen, Leipzig komme es für das Bielefelder Haus aber nicht in Frage, auch 2007 durchgängig bis 22 Uhr zu öffnen. Das gebe der Standort nicht her. Auch bei C & A werde, so Hausleiter Norbert Klumpe, darüber nachgedacht, die Öffnungszeiten vor Weihnachten zu verlängern. Aber: »Entschieden ist noch nichts«. Auch Kaufhof will die längeren Öffnungszeiten »in den großen Städten testen«. Für Bielefeld aber, so Franz-Josef Pröll, Chef der Galeria Kaufhof, stehe das nicht zur Diskussion. Pröll: »Ich sehe da keine Notwendigkeit.« Außerdem ist er überzeugt: »Da hat doch keiner richtig Lust drauf.« Die Bielefelder Kaufmannschaft hat derweil in einem Schreiben an ihre Mitglieder appelliert, sich in Zukunft an der »Kernöffnungszeit 20 Uhr« zu orientieren - als Empfehlung. Jörg Beyer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, sieht den Handel ohnehin in einer »ungünstigen Situation«: »Es ist ja nicht sicher, dass das Landesparlament die Freigabe der Ladenschlusszeiten noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft auf die Reihe bekommt.« Man wolle aber den großen Warenhaus-Konzernen nicht hineinreden, zumal man deren Überlegungen nachvollziehen könne. Es müsse sich jedoch erst einmal erweisen, ob die Kunden in Bielefeld tatsächlich Wert darauf legen, bis 22 Uhr einzukaufen. Beyer: »Wenn die Kunden nicht kommen, sind alle Planungen hinfällig.«
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