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Rauchmeldertag in NRW

Feuerwehren: »Warngerät muss zur Pflicht werden«

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Jeweils am Freitag dem 13. veranstalten die Feuerwehren in NRW künftig einen »Rauchmeldertag«.
Rauchmelder sollten das GS-Gütesiegel aufweisen.

»Das Datum ist Absicht, denn Freitag der 13. kann zum Glückstag werden, wenn Menschen einen Rauchmelder anschaffen«, sagte der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Walter Jonas aus Siegburg, gestern dieser Zeitung. Nach Schätzungen der Brandbekämpfer sind weniger als zehn Prozent der Wohnhäuser mit dem billigen Schutz gegen den Erstickungstod ausgestattet.
Am Freitag werden zahlreiche der 396 Feuerwehren (90 000 aktive Mitglieder) im bevölkerungsreichsten Bundesland auf die segensreiche Wirkung der nicht mal 20 Euro teuren Geräte hinweisen. Viele der 700 Brandtoten in Deutschland hätten nicht sterben müssen, betonte Jonas: »Ein Rauchmelder weckt die Hausbewohner nachts rechtzeitig, so dass sie nicht an Gasen wie Kohlenmonoxyd ersticken.« Die Feuerwehren wollen an den älteren Brandschutztag anknüpfen und ihre Forderung erneuern, dass Rauchmelder in der Landesbauordnung als Pflicht für Wohnhäuser festgeschrieben werden.
Nach dem verheerenden Brand Weihnachten 2005 mit sechs Toten in Köln hatte Innenminister Ingo Wolf dies ebenfalls befürwortet, ohne dass danach etwas passierte. Immerhin starten das Innen- und Bauministerium, unterstützt von der Provinzial-Versicherung, in diesen Tagen eine Werbekampagne für Rauchmelder, mit Broschüren, Plakaten, einem Film und Pixie-Büchern für Kinder.
Auch die Schornsteinfeger stellen sich in den Dienst der guten Sache. Wie Walter Jonas erläuterte, werden sie künftig bei der Überprüfung der Feuerstätten Buch über die Zahl der vorhandenen Rauchmelder führen. Einige Feuerwehren wollen am Freitag sogar Geräte verschenken. Die Brandbekämpfer in Essen verteilen 300 Rauchmelder an Einwohner ihrer Stadt.

Artikel vom 11.10.2006