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Mit viel Optimismus in
die eigene Zukunft

Grundschüler wollen später Familien gründen

Kinder freuen sich auf die Zukunft. Foto: Reuters

Bonn (dpa). Während im wirklichen Leben in Deutschland viele Familien auseinander driften und es immer weniger Kinder gibt, haben Kinder selbst einen ganz anderen Blick auf ihre Wunschzukunft.
Sie träumen von intakten Familien und eigenem Nachwuchs. Dies zeigt eine Auswertung von Hunderten aktueller Aufsätze von zehn- und elfjährigen Schulkindern über »Mein Leben in 20 Jahren« aus ganz Deutschland. Die pensionierte Lehrerin Dorothee Hölscher aus Bonn sammelt dergleichen Aufsätze aus Schulen seit Jahren.
Auch eine gute Ausbildung steht bei fast allen Kindern ganz oben. Hierin decken sich die Aufsatz-Inhalte - ebenso wie bei dem Hang zur Familie - mit den Ergebnissen der jüngsten Shell-Studie über Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren, nach der immer mehr junge Menschen in Bildung den Schlüssel für ihre Zukunft sehen. Schon im Grundschulalter scheint dieses Bewusstsein verankert.
Doch vor allem gilt bei den Viertklässlern die Familie als Mittelpunkt, Glück und Sicherheit. Fast alle wollen verheiratet sein, mehrere Kinder und für diese auch Zeit haben. Nur hin und wieder schwingen Sorgen vor Trennungen durch. Manche Kinder führen auch nützliche Gründe für eine Familie an: »Mein Papa sagt, dass der Staat uns nicht mehr helfen könne - da ist es gut, eine große Familie zu haben«, schreibt etwa Jakob (11) aus Brandenburg.
Auffallend ist in den Aufsätzen, dass Zukunftsängste in dieser Altersklasse - anders als bei Älteren in der Shell-Studie - kaum vorhanden sind. Die Kinder blicken optimistisch nach vorn. »Ich freue mich auf die Zukunft, denn ich werde ein schönes Leben führen«, schreibt ein Junge aus Bayern.

Artikel vom 11.10.2006